Bautzen - Das juristische Gezerre um die Räumung des Waldstücks Heidebogen, genannt "Heibo", bei Ottendorf-Okrilla geht weiter. Seit Oktober läuft ein Prozess am zuständigen Amtsgericht Bautzen gegen zwei mutmaßliche Baum-Besetzer. Unter erschwerten Bedingungen. Immerhin: "Heibo 14" wurde inzwischen enttarnt.

Der Reihe nach: Im Februar räumte die Polizei den besetzten Forst. Dort demonstrierten Aktivisten in Baumhäusern gegen die Rodung.

Laut Versammlungsbehörde gab es Verstöße gegen Auflagen. So wurden Gräben gezogen, mit angespitzten Pfählen versehen. Polizei und Amt sahen eine Gefahr für Leib und Leben.

Laut Anklage klebten sich zwei Besetzer an einer Kette in einem Stahlrohr an einem Baumhaus an. Für den Staatsanwalt Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte.

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Die beiden mutmaßlichen Täter gaben bisher nie ihre Identität Preis, wurden als "UP Heibo 13" (Unbekannte Person Heidebogen) und "Heibo 14" geführt.

Das zog sich durch bis zum Prozess, obwohl Angaben zur Identität Pflichtangaben sind. So erschien "Heibo 14" mit Maske vorm Gesicht und Lack an den Händen, um Fingerabdrücke zu verhindern.

Zwar nahm die Polizei die Angeklagte später für eine Identifizierung mit aufs Revier, bekam aber den Lack nicht ab. Die Dame durfte ziehen und wurde observiert.

Sie fuhr im Zug nach Leipzig, wurde bei ihrer Ankunft erneut kontrolliert. Und siehe: sie hatte eine Schweizer Identitätskarte, heißt Felina D. und ist 22 Jahre alt.

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Am gestrigen Prozesstag, Donnerstag, dem 30. November, monierte ihr Anwalt, dass diese Observation unverhältnismäßig war.

Immerhin weiß die Justiz nun, mit wem sie es zu tun hat. Ein Urteil gegen "Heibo 14" alias Felina D. soll Mitte Dezember fallen. "Heibo 13", der zum Prozess nie erschien, wird derweil weiter per Haftbefehl gesucht.