Heizen mit Alkohol? Diese Erfindung aus Sachsen ist keine Schnapsidee
Dresden/Halsbrücke - Alle schimpfen über hohe Energie- und Heizpreise. Eine Firma aus Sachsen hat gegen die Krise ein Geheimrezept: "Kamin Novum" verkauft Feuerstellen mit Bio-Ethanol. "Viel günstiger als Holzkamine", verspricht Inhaber Frank Fischer (40). "Und dazu fast ohne Schadstoffe."

Klingt nach dem Ei des Kolumbus. Das merken mehr und mehr auch die Kunden, versichert Fischer: "Früher verkauften wir fünf Kamine im Monat. Jetzt sind es bis zu 20. Die Bürger haben Angst, dass sie ihre Heizkosten nicht mehr tragen können."
Alkohol ist ein anheimelnder Weg aus der Kostenfalle. Gegründet von den Eltern in Hainichen, verkauft Frank Fischer seine Kamine heute in der Bremer Straße in Dresden. Das "Gerüst" wird gebaut bei den Firmen Herpich (Putzkamine, Aue) und bei Steinmetz Deisinger in Halsbrücke.
Die schönen Kamine können überall im Raum stehen, benötigen keinen Abzug, keine Genehmigung und keinen Schornsteinfeger. Durchschnittspreis: rund 4000 Euro. Aber auch Sonderanfertigungen mit Sitzbank sind denkbar.

Sorgfältiger Umgang mit dem Alkohol ist ein Muss, sonst wird's gefährlich

Statt Feststoff verbrennen sie Bio-Ethanol: Bei reinem Alkohol entsteht kein Ruß, kein Rauch, nur etwas CO₂. "Ab und zu lüften ist wichtig, um den Sauerstoff zu ersetzen", sagt Kaminbauer Fischer.
Der Alkohol verbrennt in einer sicheren Edelstahl-Brennkammer (hergestellt in Olbernhau). Ein Liter (3 Euro) verbrennt in zwei bis vier Stunden.
Frank Fischer verspricht: "Der Kamin verbreitet wohlige Wärme, die eine echte Heizung ergänzt und Heizkosten spart. Nur der Holzgeruch und das Knistern fehlen."
Wichtig sei auch ein sorgfältiger Umgang mit dem leicht brennbaren Alkohol, sonst wird's gefährlich.

Frank Fischer findet, dass Bio-Ethanol-Kamine eine gute Alternative zu anderen Heizarten sind. Seine Rechnung: 120 Heiztage à 4 Euro macht unter 500 Euro Heizkosten an kalten Tagen. Im Gegenzug kann man die teure Heizung im Raum abdrehen.
Titelfoto: Petra Hornig