Hier wohnte einst der Oschatzer Feuermelder
Oschatz - In früheren Zeiten warnten Türmer die Menschen vor Feuer und Gefahren. In Oschatz hält ein Verein die Erinnerung an die alte Zeit wach und hofft auf Touristen.

Die historische Türmerwohnung in der Oschatzer Kirche St. Aegidien soll überregional bekannt werden. Dieses Ziel verfolgt der Verein "Rettet St. Aegidien" und ist deswegen Mitglied im Begegnungsraum Via Regia geworden.
Dort soll Geschichte entlang der alten Handelsstraße erlebbar werden. "Oschatz lag an der Via Regia von Santiago de Compostela nach Kiew", sagte der Vereinsvorsitzende Hans-Günter Sirrenberg.
Der heilige Aegidius, Namensgeber der Oschatzer Kirche, sei zudem der Schutzpatron der Handelsreisenden.
Die Türmerwohnung ist ein liebevoll gepflegtes Kleinod in der Kirche. Bis 1968 sei sie bewohnt gewesen von einer Tochter des letzten Türmers Quietzsch, erzählte Sirrenberg.


Hoffnung auf mehr Gäste
Quietzsch, der außerdem noch ein Schuhmacher war, habe bis 1922 regelmäßig Feuerwache gehalten. Alle Viertelstunde musste er schauen, ob es in der Stadt brennt.
Heute empfängt ein "Türmerteam" aus rund 50 Ehrenamtlichen Gäste in der Wohnung, die sich für die Geschichte interessieren.
Jährlich steigen zwischen 6000 und 8000 Besucher die 199 Stufen hinauf. Für die Zukunft hoffen die Oschatzer, dass nun noch mehr Gäste kommen.
Titelfoto: Waltraud Grubitzsch/dpa