Dresden - Sachsens Justizministerin Katja Meier (43, Grüne) sieht eine hohe Dunkelziffer bei Straftaten wie Vergewaltigung und Hasskriminalität im Freistaat. Dabei sind die aktuellen Zahlen schon hoch.

Laut der von Innenminister Armin Schuster (61, CDU) kürzlich veröffentlichten polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) nahm die Anzahl der Gewaltdelikte im vergangenen Jahr um 14 Prozent auf 7669 Fälle zu. Davon entfielen genau 316 Delikte auf Vergewaltigung, sexuelle Nötigung oder sexuelle Übergriffe in besonders schwerem Fall (2021: 241 Fälle).

Noch deutlicher ist die Zunahme bei Hasskriminalität. Wurden 2021 noch 664 Fälle gemeldet, waren es im vergangenen Jahr schon 861 - der überwiegende Teil davon politisch motivierte Delikte rechtsextremer Straftäter.

"Die Zunahme der Anzeigen zeigt uns, dass sich die Situation für viele Betroffene verschärft. Und dies sind nur die Fälle, die der Polizei gemeldet werden", sagt Meier und spricht von einem "erhöhten Dunkelfeld".

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Obwohl die Polizei insgesamt 87.215 Tatverdächtige ermitteln konnte und damit 5 Prozent mehr als im Vorjahr, sank unterm Strich die Aufklärungsquote. "Das ist ein schlechtes Zeichen", monierte Kerstin Köditz (56) von der Linksfraktion. Fälle nur zu erfassen, reiche nicht, sie müssten schon gelöst werden.

Justizministerin Meier setzt für ihren Zuständigkeitsbereich auf Prävention. Standen dafür 2019 noch rund vier Millionen Euro zur Verfügung, ist es in diesem Jahr das dreifache - genau 12,4 Millionen Euro, heißt es auf Anfrage aus dem Ministerium. Eine leichte Steigerung ist für nächstes Jahr vorgesehen (12,7 Millionen).