In Sachsen wird es immer wärmer! Das hat schwerwiegende Folgen ...

Dresden - Frühe Blüten, späte Fröste, lange Trockenheit und viel zu nasse Monate - wettertechnisch bestimmten großen Gegensätze 2024. So könnte es weitergehen, meinen die Experten vom Deutschen Wetterdienst (DWD) und dem Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie. Sie haben die Wetterdaten mit der Klimareferenzperiode 1961 bis 1990 verglichen.

Sowohl Hoch- als auch Niedrigwasser wird es künftig wohl häufiger geben, meinen die Experten.
Sowohl Hoch- als auch Niedrigwasser wird es künftig wohl häufiger geben, meinen die Experten.  © dpa/Sebastian Kahnert

Mit +2,8 Grad war 2024 das wärmste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen 1881 in Sachsen. Der Erwärmungstrend der Vorjahre (2023: +2,3 Grad; 2022: +2,1 Grad) legte zu. Markante Monate stellten der Februar mit +6,7 Grad sowie der April mit Sommertagen und späten Nachtfrösten bis zu -7 Grad dar.

Die klimatische Wasserbilanz prägen extreme Schwankungen. Der Niederschlag fällt zunehmend ungleichmäßiger übers Jahr an. Grundwasser, Fließgewässer und Seen erleben dadurch in teils rascher Abfolge Höchst- und Niedrigstände.

Kritisch betrachten die Experten zudem sowohl die enorme Verdunstung als auch den massenhaften Ablauf von Wasser etwa nach Starkregen-Ereignissen.

Deshalb schlagen Wohnungsverbände aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen Alarm
Sachsen Deshalb schlagen Wohnungsverbände aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen Alarm

Die Wasserwirtschaft (Bewirtschaftung von Talsperren, Bereitstellung von Trink- und Brauchwasser) wird als Folge dessen immer schwieriger.

Auch die Gefahr von Waldbränden als Folge von Hitze und Trockenheit steigt weiter.
Auch die Gefahr von Waldbränden als Folge von Hitze und Trockenheit steigt weiter.  © Bernd März

Nicht nur der Mensch, sondern auch das Nutztier leidet

Falk Böttcher (56) beschäftigt sich beim DWD mit der Meteorologie/ Klimatologie.
Falk Böttcher (56) beschäftigt sich beim DWD mit der Meteorologie/ Klimatologie.  © Holm Helis

Land- und Forstwirtschaft stehen wegen der klimatischen Veränderungen vor immer mehr Herausforderungen. Sie beklagen Ernteausfälle bei Obst, Wein, Feldfrüchten, Saatgut (Eichen).

Die Hitze stellt nicht nur ein Gesundheitsrisiko für Menschen dar. Auch Nutztiere wie Kühe leiden darunter (deren Fruchtbarkeit sinkt).

"Wir müssen uns künftig auf eine weiter steigende Variabilität der Witterung einstellen und an die Folgen des Klimawandels anpassen", mahnt Falk Böttcher (56) vom DWD.

Titelfoto: Fotomontage: Bernd März//Holm Helis

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