"Kommisston" in den Ausländerbehörden: Mackenroth fordert mehr Freundlichkeit
Dresden - Sachsens Ausländerbeauftragter verteidigt die Ausländerbehörden im Freistaat gegen Kritik. Und übt selbst welche.
Sind Sachsens Ausländerbehörden eine Belastung für den Wirtschaftsstandort Sachsen? Auch weil sie gut integrierten Ausländern den Zugang zum Arbeitsmarkt verweigern?
Nach Ansicht des Meißner SPD-Landtagsabgeordneten Frank Richter (60) schon.
Keineswegs, findet dagegen Sachsens Ausländerbeauftragter Geert Mackenroth (73): "Viele Ausländerbehörden verstehen sich als Ermöglichungsbehörden, die sich trotz permanenter Überlast täglich nach Kräften mühen, den Betroffenen eine Bleibe- und Arbeitsperspektive zu geben." Beispiel? Vogtland! Die Arbeit dort laufe reibungslos.
Mackenroth räumte jedoch ein, dass bei manchen Beschäftigten mitunter ein "Kommisston" (Befehlston) zu hören sei. "Wir müssen eine Grundhöflichkeit gegenüber Bürgerinnen und Bürgern jeder Nationalität einfordern." Die Behörden als erste Anlaufstelle seien wie eine Landes-Visitenkarte.
Wenn man wie in Leipzig derzeit bei Anträgen auf Einbürgerung ein Jahr gar nichts von der Behörde zu hören bekomme, gehe das nicht. "Das ist nicht die Visitenkarte, die wir wollen." Sachsen verfügt über insgesamt 13 Ausländerbehörden.
Titelfoto: dpa/Sebastian Kahnert