Kriebstein - Die steilste Straße Sachsens an der Burg Kriebstein war in der DDR Teststrecke für die Barkas-Werke. 24 Prozent Steigung trieben Kupplung und Bremsen des B1000 an ihre Grenzen.

Wie das aussah und sich anhörte, soll der Nachwelt als Filmdokument erhalten bleiben. Am gestrigen Dienstag war die nahezu letzte Gelegenheit für solche Aufnahmen, denn die Straße wird ab Oktober umgebaut und entschärft.

Mit einem restaurierten B1000, Baujahr 1975, brettert Winfried Hacker (71) los. Er ist der letzte Barkas-Testfahrer und kennt keine Gnade mit dem Oldie: Der Zweitakter jault, ächzt mit seinen 46 PS im ersten Gang um die gepflasterte Haarnadelkurve. Die Tour bergab wird nicht entspannter: Die Trommelbremsen quietschen. "Da kriegste Schweißperlen so groß wie Hühnereier!", kommentiert Hacker trocken. "Die Geräusche zu deuten, ist das Wichtigste."

In seinem Berufsleben legte er geschätzt rund eine Million Kilometer im Barkas zurück. Heute ist er ehrenamtlicher Mitarbeiter im Frankenberger Museum ZeitWerkStadt, das sich auch um die Bewahrung der Geschichte und Geschichten der Barkas-Werke kümmert.

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Den letzten Höllenritt am Burgberg hält Detlev Müller (60) mit der Kamera fest. Der Fotograf arbeitete selbst in den 1980er-Jahren in der Barkas-Tischlerei in der Kauffahrtei. "Ich fühle mich noch ein Stück als Barkas-Werker. Der Film ist mir ein Herzensprojekt."

Erstmals zu sehen sein werden die Aufnahmen am 8. Dezember, 14 Uhr, beim nächsten Barkas-Stammtisch im Frankenberger Museum. "Barkas-Werker und alle Interessierten sind willkommen", lädt Museumsleiterin Franziska Bäßler (38) ein.