Sachsens Ausländer-Beauftragter: Schutzsuchende sollen besser in die Arbeitswelt integriert werden

Dresden - In Sachsens Bevölkerung schrumpft die Akzeptanz für die Aufnahme von Flüchtlingen. "Sie schwindet von Tag zu Tag", stellte gestern Sachsens Ausländerbeauftragter Geert Mackenroth (73, CDU) bei der Vorstellung seines Jahresberichts 2022 in Dresden fest.

Geert Mackenroth (73, CDU) stellte als Sächsischer Ausländerbeauftragter im Landtag seinen Jahresbericht vor.
Geert Mackenroth (73, CDU) stellte als Sächsischer Ausländerbeauftragter im Landtag seinen Jahresbericht vor.  © DPA/Robert Michael

Mackenroth forderte mit Blick auf die laufende Asyldebatte Pragmatismus von den Behörden bei Verwaltungsentscheidungen.

"Die Ausländerbehörden müssen sich als 'Ermöglichungsbehörden' verstehen", so der Politiker. Im Sinne der Wirtschaft müssen die Ermessensspielräume von den Behörden mehr genutzt werden.

Mackenroth: "Da ist noch Luft nach oben." Schutzsuchende, die arbeiten, entlasten die Gesellschaft finanziell und verbessern das gesellschaftliche Klima, so der Ausländerbeauftragte.

Sicherheit, Wirtschaft, Finanzen: Was alles im sächsischen Koalitionsvertrag steckt
Sachsen Sicherheit, Wirtschaft, Finanzen: Was alles im sächsischen Koalitionsvertrag steckt

"Auch vor dem Hintergrund der aktuellen Debatte um eine Reduzierung der explodierenden Zugangszahlen und um Verschärfungen des Asylrechts dürfen wir nicht vergessen: Der Freistaat Sachsen bleibt auf Jahre hinaus auf Fachkräfte aus dem Ausland angewiesen", betont Mackenroth.

Ausländerbeauftragter fordert "Wohlfühlklima", um Integration zu erleichtern

Mehr als 60.000 Flüchtlinge aus der Ukraine kamen 2022 nach Sachsen.
Mehr als 60.000 Flüchtlinge aus der Ukraine kamen 2022 nach Sachsen.  © DPA/Robert Michael

Ein "Wohlfühlklima", das Integration leicht macht, sei daher im "ureigensten Interesse des Freistaates, um unseren Lebensstandard zu halten".

2022 machten knapp 60.000 aus der Ukraine Geflüchtete mit einem Pass über die Hälfte aller Zugänge aus.

Titelfoto: DPA/Robert Michael

Mehr zum Thema Sachsen: