Mehr als zwei Kilometer! Sachse balanciert sich zum Slackline-Weltrekord
Dresden - Sein Hobby ist ein echter Drahtseilakt. Seit sieben Jahren schon ist Ruben Langer (26) Slackline-Läufer, mittlerweile auch ein ziemlich guter. In Schweden hat der Sachse jetzt sogar einen Weltrekord aufgestellt.

Mehrere Tage verbrachte der Dresdner Student (Bauingenieurwesen) zuletzt in Lapporten am Polarkreis, zusammen mit einem internationalen Team.
Sein Ziel: ein Mega-Seil mit insgesamt 2130 Metern Länge in 600 Metern Höhe barfuß überqueren.
"Natürlich bist du dabei gesichert", erklärt Ruben. "Aber trotzdem darfst du nicht abstürzen, musst die gesamte Distanz in einem Zug überwinden." Und genau das hat er geschafft, im zweiten Versuch.
"Beim ersten Mal bin ich nach 1700 Metern gefallen. Am Ziel angekommen war ich völlig platt und kaputt, wie nach einer sehr, sehr langen Radtour", berichtet Ruben.
"Aber auch die Arme schmerzten, da du sie die ganze Zeit oben hast, um zu balancieren. Ich brauchte einen Tag Pause, um Energie zu tanken. Dann habe ich es erneut gewagt." Diesmal verlief der "Tanz auf dem Drahtseil" erfolgreich.
Nach 90 Minuten erreichte Ruben sein Ziel, war von einem Gipfel zum anderen gelaufen. "Unglaublich, ein großes Gefühl von Freiheit", freut er sich.
Dresdner teilt sich Weltrekord nun mit zwei Slacklinern aus Bayern

"Man braucht mentale Stärke, aber auch gutes Gleichgewichtsgefühl, Kondition und Ausdauer."
Damit hält der Student aus der Dresdner Neustadt zusammen mit drei Sportlern aus Bayern den Weltrekord für die längste Slackline.
Übrigens: Allein das Spannen der Highline (dehnungsarm, hochwertiges Material, 20.000 Euro teuer) über das Lapporten-Tal hat gut zwei Tage gebraucht.
Erst wurden von beiden Bergen Verbindungsschnüre heruntergebracht, teils durch das Abseilen von Helfern, teils mittels Drohnen. Anschließend wurden die Seile verbunden.
Voraussetzung für einen irren Balanceakt bis hin zum Weltrekord.
Titelfoto: Thomas Türpe