Michael Fischer-Art bemalt sächsischen Bahnhof: "Dafür kriegst Du Geld?"

Borna - Ein Jahr lang hat der Maler Michael Fischer-Art (54) künstlerisch am Bahnhof in Borna gearbeitet. Jetzt ist sein Werk fertiggestellt. Für die Zukunft hegt er schon neue Pläne.

Michael Fischer-Art (54) bei der Arbeit.
Michael Fischer-Art (54) bei der Arbeit.  © Waltraud Grubitzsch/dpa

Im Auftrag der Deutschen Bahn und der Stadt Borna hat der Maler Wartehäuschen, Treppenaufgänge und Unterführungen mit 250 seiner markanten Figuren bemalt.

"Ich habe Menschen auf den Bahnhof gebracht, es sind stille Begleiter, damit man nicht alleine ist", erläuterte Fischer-Art sein Konzept.

500 Liter Farbe in 112 verschiedenen Farbtönen habe er dazu verbraucht. Fischer-Art lebt seit einigen Jahren in Borna. Er hat dort auch sein Atelier.

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Die Bahn hatte den Bahnhof seit 2021 modernisiert und barrierefrei umgebaut. Im Sommer 2022 begann Fischer-Art mit der Gestaltung. Seine Kunst solle die Bahnstation im Kreis Leipzig zu etwas Einzigartigem machen und sie zugleich vor Vandalismus schützen, teilte die Deutsche Bahn mit.

Der Bund, die Stadt und die Bahn hätten insgesamt 16 Millionen Euro in den Umbau des Bahnhofs gesteckt.

Laut Fischer-Art kam sein Werk bei den Bahnmitarbeitern während der Gestaltungsphase unterschiedlich an. "Einige fanden es super, wollten mich gleich auf ihrer Lok mitnehmen. Andere haben zu mir gesagt: 'Dafür kriegst Du Geld?', erzählte er.

250 seiner Figuren zieren den Bornaer Bahnhof von nun an.
250 seiner Figuren zieren den Bornaer Bahnhof von nun an.  © Waltraud Grubitzsch/dpa
Neben Unterführungen sind die Malereien auch an Wartehäuschen und Bahnsteigen zu sehen.
Neben Unterführungen sind die Malereien auch an Wartehäuschen und Bahnsteigen zu sehen.  © Waltraud Grubitzsch/dpa

Borna sei bislang der erste und einzige "Fischer-Art-Bahnhof". Er könne sich eine weitere Zusammenarbeit mit der Bahn vorstellen, sagte der Maler. "Die haben über 5000 Bahnhöfe. Ich habe ihnen angeboten, ich mache noch 500. Mal gucken."

Titelfoto: Bildmontage: Waltraud Grubitzsch/dpa

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