Nach Unfall mit drei Verletzten: Verbot von Kutschfahrten gefordert

Frauenstein - Am Montag wurden bei einem Kutschenunfall in Frauenstein (Landkreis Mittelsachsen) zwei Kinder (4, 11) und die Kutscherin (40) verletzt. Nun fordert die Tierschutzorganisation PETA ein Verbot.

Die Kutsche kam von der Fahrbahn ab, wurde an einer Baumwurzel aushoben und kippte um.
Die Kutsche kam von der Fahrbahn ab, wurde an einer Baumwurzel aushoben und kippte um.  © Roland Halkasch

Zu dem Unfall war es am späten Montagnachmittag im Ortsteil Nassau gekommen, als das Pferd auf der Dorfstraße scheute. Die Kutsche kam von der Fahrbahn ab, wurde an einer Baumwurzel ausgehoben und kippte um. Nicht nur die beiden Kinder und die 40-Jährige wurden bei dem Unfall verletzt, sondern auch das Pferd. Es musste laut Polizei noch vor Ort von einem Tierarzt eingeschläfert werden.

Am Mittwoch meldet sich nun die Tierschutzorganisation zu Wort und fordert ein Verbot von Pferdekutschen einzuführen.

"Pferde sind Fluchttiere, schon das kleinste Erschrecken kann – wie in diesem Fall – eine Tragödie auslösen", so Monic Moll, Fachreferentin bei PETA. "Der schwere Kutschunfall muss endlich zu der Einsicht führen, dass der Einsatz von Pferdekutschen lebensgefährlich ist. Nur ein Verbot kann Unfälle wie diesen verhindern."

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Erst am Wochenende hatte es in Sachsen einen weiteren schweren Kutschenunfall gegeben. Im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge war ein Kremser aus dem Gleichgewicht gekommen und umgekippt. Zum Zeitpunkt des Unfalls hatte ein acht Jahre alter Junge die Zügel gehalten.

Kutschenverbot in Rothenburg

Laut der Tierschützer sei es allein 2022 zu 46 Unfällen bei Kutschfahrten gekommen, vier Menschen starben, mehr als 80 wurden verletzt. Auch ein Pferd ließ sein Leben bei einem solchen Unfall, sieben Tiere verletzten sich zudem. Die häufigste Ursache bei solchen Unfällen sei ein Erschrecken von einem oder mehreren Pferden.

Ein großflächiges Verbot solcher Fahrten gibt es bislang aber nicht. Eine Ausnahme ist Rothenburg ob der Tauber: Die bei Touristen beliebte Stadt in Bayern führte 2010 ein Verbot ein, nachdem es in der Innenstadt zu einem schweren Unfall gekommen war.

Titelfoto: Roland Halkasch

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