Hochsaison von Wildunfällen: So gefährlich sind die Tiere im Frühjahr für Autofahrer

Schöneck/Plauen - Rehe, Wildschweine & Co. sind im Frühjahr eine unterschätzte Gefahr für Autofahrer. Doch in den vergangenen Wochen gab es mehrere Unfälle mit Wildtieren in der Region. Die eigentliche Hochsaison für Wildunfälle steht aber erst noch bevor.

Wird das Reh auf die Fahrbahn laufen? Während ein Auto immer näher kommt, steht ein Reh am Straßenrand. Im Frühjahr können solche Situationen wieder häufiger auf Autofahrer zukommen. (Symbolbild)
Wird das Reh auf die Fahrbahn laufen? Während ein Auto immer näher kommt, steht ein Reh am Straßenrand. Im Frühjahr können solche Situationen wieder häufiger auf Autofahrer zukommen. (Symbolbild)  © Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa-tmn

Erst am vergangenen Montagmorgen kollidierte ein VW-Fahrer (40) kurz vor dem Ortseingang von Schöneck (Vogtlandkreis) mit einem Wildschwein, das plötzlich auf die Fahrbahn lief. Das Tier flüchtete nach dem Unfall in den Wald. An dem VW entstand ein Schaden von rund 2000 Euro.

Eine Woche zuvor hatte ebenfalls ein VW-Fahrer (56) in Niederfrohna (Landkreis Zwickau) eine Begegnung mit einem Wildtier, das plötzlich die Fahrbahn querte. "Der 56-Jährige wich dem Tier aus und kam im Straßengraben zum Stehen. Zu einer Kollision mit dem Reh kam es nicht, jedoch entstand am VW ein Sachschaden in Höhe von rund 5000 Euro", teilte die Polizei zu dem Fall mit.

Auch die Chemnitzer Polizei warnt aktuell vor möglichen Wildwechseln: Entlang der B107 sollen sich mehrere Wildschweinrotten niedergelassen haben. "Kurz nach dem Ortsausgang Rochlitz in Richtung Chemnitz, etwa in Höhe der Sandgrube Biesern, ist aktuell besondere Vorsicht geboten." In dem Bereich sollen künftig entsprechende Schilder auf die Gefahr hinweisen.

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Klassischerweise kennt man Wildunfälle vor allem aus dem Herbst. Doch auch im Frühjahr kommt es auf den Straßen verstärkt zu Wildwechseln. Die eigentliche Hochzeit steht dabei noch bevor.

"Mit die gefährlichsten Monate für Wildtiere und Autofahrer gleichermaßen sind April und Mai. Dann kommt es zu besonders vielen Zusammenstößen auf Straßen, vor allem zwischen 6 und 8 Uhr morgens", ist auf der Seite des Deutschen Jagdverbandes (DJV) zu lesen. Auch das Tierfund-Kataster warnt: "Nach der Zeitumstellung ist besondere Vorsicht gefragt." Am häufigsten trifft es dabei Rehe. "Fast ein Viertel alle Rehe, die im Verkehr sterben, kommen im April und Mai unter die Räder", so der DJV.

Nach dem Winter sind die Tiere im Frühling viel auf Futtersuchen. Die Dämmerung bietet dabei Schutz vor Fressfeinden. Dabei werden aber auch oft Straßen überquert.

Wie kann man einen Wildunfall verhindern?

  • wenn Tiere am Straßenrand stehen, sollte man abblenden, hupen, bremsen
  • an unübersichtlichen Wald- und Feldrändern Geschwindigkeit reduzieren, besonders in der Dämmerung
  • besonders gefährlich sind neue Straßen durch oder entlang von Wäldern, da Tiere oft gewohnte Wege nutzen
  • die Tiere sind meistens in Gruppen unterwegs, wenn man einen Wildwechsel beobachtet, sollte man immer mit Nachzüglern rechnen.

Titelfoto: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa-tmn

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