Schöneck / Vogtland - Der Hesse Christoph Kopp (49) kaufte den deutschlandweit bekannten Bahnhof Gunzen und startete mit dem "Förderverein Obervogtländische Eisenbahn" (OVEB) den nostalgischen Musikwinkel-Express. Die Pandemie bremste den aber vorerst aus.

"Unsere Kassen sind derzeit leer, da zu unserer offiziellen Jungfernfahrt Mitte März wegen der Coronakrise kaum jemand gekommen ist", schildert Kopp, der 1. Vorsitzender des OVEB ist.

Er arbeitet bei einer Privatbank in der Finanzmetropole Frankfurt am Main, betreut dort unter anderem ein Banking-Internetportal. Kopp erwarb vor einigen Jahren den niedlichen Bahnhof Gunzen. Diesen können übrigens maßstabsgetreu auch Modelleisenbahner kaufen. 

Kopp: "Ich hatte ihn seinerzeit im Immobilienportal der Deutschen Bahn gesehen. Mir gefiel die Mittelgebirgslage und die Nähe zu Karlsbad - Goethe war ja auch oft dort."

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Den deutschen Dichter, der seine Hauptschaffensphase im thüringischen Weimar hatte, schätzt der Hesse sehr: "Ich habe selbst einige Balladen und Theaterstücke geschrieben, arbeite auch als Theaterregisseur.

Die Schönheit von Kunst und Sprache stehen bei mir im Vordergrund." 

Einige seiner Gedichte ließ Kopp auch vertonen, zuletzt ein Muttertags-Lied ("Gelbe Blumen").

"Ich habe aber auch seit meiner Kindheit ein Faible für Eisenbahnen", so der OVEB-Vorstand. 

Zusammen mit dem Gunzener Ortsvorsteher und anderen Mitstreitern gründete er im Juli 2017 den Förderverein, der erfolgreich die Komplettstilllegung der Strecke Chemnitz-Adorf/Vogtl. stoppte. 

Kopp: "Auch den Bahnhof Gunzen will ich wieder herrichten, doch mir fehlt gerade das Geld dazu."

Er möchte, dass das markante Gebäude wieder in seinem ursprünglichen Sinn genutzt wird. „Meine Idee ist, den Bahnhof für Übernachtungen und als Aufenthaltsraum zu verwenden“, so der Eisenbahn-Enthusiast weiter.

Am Bahnhof Gunzen fährt normalerweise auch der Musikwinkel-Express vorbei.

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Der OVEB möchte dessen Fahrbetrieb schleunigst wieder aufnehmen und freut sich über Spenden - aber vor allem über Reisegruppen, die mit den (n)ostalgischen Reichsbahn-"Ferkeltaxis" fahren möchten. Kontakt über: www.oveb.de