Neue Müllerinnen wollen Deutschlands kleinste Wassermühle wieder in Schwung bringen
Klipphausen - Endlich wieder Hoffnung für Deutschlands kleinste Wassermühle! Die Schulzemühle in der Gemeinde Klipphausen (Landkreis Meißen) hat neue Betreiberinnen.
Am idyllischen Eichhörchengrund in Gauernitz liegt die kleinste noch produzierende Wassermühle des Landes.
Das begehbare Miniaturmodell wurde ab 1968 über Jahrzehnte vom Coswiger Denkmalpfleger Günther Schulze erschaffen – im Kampf gegen das Mühlensterben. Er verstarb 2001, sein Werk verfiel.
Acht Jahre später machten sich Werner Hebeld und seine Frau Ilona mit viel Herzblut daran, die Attraktion wieder aufzubauen.
Im Oktober 2021 legten sie ihr Ehrenamt nieder. Die Mühle verkam erneut. Doch am Ostersonntag wurde das Wunderwerk mit viel Sonnenschein und Hoffnung wiedereröffnet.
"Die Gemeinde suchte einen neuen Betreiber, und meine Freundin Cornelia Figas überredete mich, dass wir uns darum kümmern", lacht Anja Rackette (49), Inhaberin der Herzensbäckerei Pegenau.
Als Team wagen sie den Sprung ins kalte Wasser. "Ich kann das einfach nicht aushalten, wie hier alles verkommt", so Cornelia Figas (57).
Die beiden Powerfrauen haben große Pläne mit der Mühle!
Es wurde allerdings noch nicht gemahlen.
"Wir können nicht einfach auf den Knopf drücken, uns fehlt die technische Einweisung – aber wir hoffen, dass alles zum Mühlentag am Pfingstmontag läuft", erklärt Anja Rackette.
Große Pläne haben die Powerfrauen schon: Sie wollen einen Verein gründen und suchen fleißige Helfer.
Künftig sollen Schulklassen die Geschichte vom Korn zum Brot erkunden. "Das ist hier auf kleinstem Raum möglich. Wir haben das Getreide, die Mühle und können im Anschluss rüber in die Bäckerei zum Brotbacken", erzählt Anja Rackette.
Zusätzlich soll es eine Bewirtung vor Ort geben.
"Hoffentlich können wir regelmäßig an einem Sonntag im Monat die Türen öffnen."
Titelfoto: Steffen Füssel