Neuer Arztreport: Anzahl stark fettleibiger Kinder in Sachsen steigt!

Dresden - Der neue Arztreport der Krankenkasse BAMER ist besorgniserregend: Immer mehr Kinder und Jugendliche in Sachsen leiden unter starker Fettleibigkeit (Adipositas).

Bayern ist das Bundesland mit den wenigsten Kindern und Jugendlichen, die unter Fettleibigkeit leiden (2,93 Prozent). (Symbolbild)
Bayern ist das Bundesland mit den wenigsten Kindern und Jugendlichen, die unter Fettleibigkeit leiden (2,93 Prozent). (Symbolbild)  © 123rf/winnond

Im Jahr 2020 diagnostizierten Ärzte bei 3,7 Prozent der sächsischen Kinder und Jugendlichen Adipositas, wie die BARMER in einer Pressemitteilung mitteilte.

Das sind rund 26.500 Kinder und Jugendliche. Die Auswirkungen der Pandemie auf diese Zahlen sind laut der Pressemitteilung noch gar nicht abzusehen.

Damit liegt Sachsen knapp unter dem bundesweiten Durchschnitt von 4 Prozent. Das Land mit den meisten - von starker Fettleibigkeit - betroffenen Kindern ist Mecklenburg-Vorpommern mit 5,7 Prozent.

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Zusätzlich beunruhigend ist, dass sich die Anzahl adipöser junger Menschen mit dem Eintritt in die Pubertät fast verdoppelt.

"Ungünstige Ernährung und Bewegungsmangel sind übergewichtsfördernde Alltagsgewohnheiten, die Kinder von ihren Eltern übernehmen und meist ihr Leben lang beibehalten. Eltern sollten hier ihre Rolle als Vorbild sehr ernstnehmen und gegebenenfalls ihren eigenen Lebensstil hinterfragen", wird der Regional-Geschäftsführende, Martin Morawietz, in einer Pressemitteilung zitiert.

Morawietz appelliert damit ganz gezielt an die Erziehungsberechtigten, mehr Verantwortung für die Ernährung ihrer Kinder zu übernehmen.

Die BARMER hat eine Stiftung gegründet, um Eltern im Kampf gegen Adipositas zu unterstützen

Sarah Wiener (60) setzt sich mit unterschiedlichen Projekten für eine bessere Ernährung bei Kindern ein.
Sarah Wiener (60) setzt sich mit unterschiedlichen Projekten für eine bessere Ernährung bei Kindern ein.  © Monika Skolimowska/dpa

Zu den Nebenwirkungen von krankhafter Fettleibigkeit gehören unter anderem Bluthochdruck und Stoffwechselstörungen. Des Weiteren sind stark übergewichtige Kinder häufiger Opfer von Mobbing in der Schule. Das kann sich negativ auf die mentale Gesundheit der Heranwachsenden auswirken.

Es gibt verschiedene Wege, um starke Fettleibigkeit zu verhindern oder Kinder und Jugendliche mit Adipositas zu unterstützen.

Die Krankenkasse empfiehlt, die Bewegung zu fördern, zum Beispiel mit familiären Wander- oder Radtouren in den kommenden Herbstferien. Auch eine bewusste und gesunde Ernährung ist wichtig.

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In der Pressemitteilung wird zusätzlich darauf hingewiesen, dass von Diäten für Kinder und Jugendliche grundsätzlich abzuraten ist, es sei denn, die Diät wurde von einem Arzt verordnet.

Da das alles nicht so einfach ist, hat die BARMER zusammen mit der österreichischen Fernsehköchin Sarah Wiener (60) die Stiftung Familienküche ins Leben gerufen.

Dort werden hilfreiche Tipps für Eltern angeboten, wie sie ihren Kindern gesunde Ernährung und Kochen schmackhaft machen können.

Titelfoto: 123rf/winnond

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