Rüstungskonzern Rheinmetall will Pulverfabrik in Sachsen bauen: Landesregierung bekräftigt Interesse

Dresden - Sachsens Regierung hat ein Interesse des Rüstungsunternehmens Rheinmetall am Bau eines Pulverwerkes im Freistaat bestätigt.

Rüstungskonzern Rheinmetall will eine Fabrik in Sachsen bauen.
Rüstungskonzern Rheinmetall will eine Fabrik in Sachsen bauen.  © Sophie Brössler/dpa

Die Planungen von Rheinmetall seien aber noch sehr am Anfang, sagte Regierungssprecher Ralph Schreiber (51) am Dienstag nach der Kabinettssitzung in Dresden.

Somit könne man zur Umsetzung noch nichts Konkretes sagen. Das betreffe auch die in Frage kommenden Örtlichkeiten. Diese Punkte würden derzeit geprüft und geplant. Zuvor hatten mehrere Medien darüber berichtet.

"Ich kann grundsätzlich sagen, dass die Staatsregierung natürlich sehr froh ist über Interessenten und Unternehmen, die hier investieren wollen, und diese auch entsprechend begleitet und unterstützt", betonte Schreiber.

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Rheinmetall wollte sich wegen der laufenden Gespräche nicht zu Details der möglichen Errichtung eines Pulverwerks in Sachsen – etwa einem möglichen Baubeginn oder möglichen Alternativstandorten – äußern.

Die Linke sieht das Projekt kritisch, man lehne Waffenfabriken grundsätzlich ab

Lehnt die Rheinmetall-Fabrik ab: Bundestagsabgeordneter der Linkspartei für Leipzig Sören Pellmann (45).
Lehnt die Rheinmetall-Fabrik ab: Bundestagsabgeordneter der Linkspartei für Leipzig Sören Pellmann (45).  © Jan Woitas/dpa

Nach Angaben des Mitteldeutschen Rundfunks sollen in dem Werk keine Raketen oder Patronen produziert werden, sondern chemische Vorprodukte für Munition.

Auch das sächsische Wirtschaftsministerium hat die Gespräche bestätigt. "Diese sind aber noch nicht konkret genug, zahlreiche Fragen sind noch offen", sagte ein Sprecher auf Anfrage.

Der sächsische Linke-Politiker Sören Pellmann (45) äußerte hingegen Bedenken: "So sehr Industrieansiedlungen im Osten von Deutschland wünschenswert sind, stehen wir als Linke der Ansiedelung von Waffenfabriken grundsätzlich ablehnend gegenüber."

Titelfoto: Montage: Jan Woitas/dpa, Sophie Brössler/dpa

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