Sachsen blüht was: Hier könnt Ihr jetzt Krokusse, Märzenbecher und Co. bestaunen
Dresden - "Der Frühling kommt auf leisen Sohlen, zaghaft, leise und verstohlen mit ersten Boten wieder ins Land, schenkt der Natur ein neues Gewand." So wunderbar wie in diesem Gedicht künden auch in Sachsen vielerorts Winterlinge, Schneeglöckchen, Krokusse und Co. vom nahenden Frühling. Also auf zum Frühlingsspaziergang - hier blüht Euch sicher was!
Märzenbecher
Sie gehören zu den beliebtesten Frühjahrsblühern, die Märzenbecher. Auch, weil wilde Vorkommen bei uns sehr selten sind. So bevorzugt die Art nährstoffreiche und feuchte Standorte in Laub- und Auwäldern, wie zum Beispiel bei Leipzig. In Sachsen sind aber vor allem die Märzenbecherwiesen im Polenztal berühmt. Hier erblühen von Februar bis April die weißen, glockenförmigen Blüten mit den gelblich-grünen Flecken in großer Zahl. Ein Wanderweg führt von der Bockmühle Cunnersdorf ausgehend immer entlang der zauberhaften Märzenbecherblüten.
Krokusse
Rechts und links der Querallee im Großen Garten in Dresden hat das farbenprächtige Naturschauspiel bereits begonnen. Gelbe Winterlinge und blau-lila Krokusse bilden hier wunderschöne Blütenteppiche. Noch vielzähliger recken die Krokusse in Drebach ihre Kelche gen Sonne.
Ein vier Kilometer langer Krokus-Rundweg führt vorbei an den über 40 ausgewiesenen Naturdenkmälern, auf denen die violetten Krokusse auf fast sieben Hektar von Anfang März bis Ende April erblühen.
Manche Frühblüher sind ganz schön wählerisch
Leberblümchen
An den zarten, blauen Blüten, die von März bis April in Erscheinung treten, kann man das Leberblümchen erkennen. Doch ist es bei der Auswahl seines Standortes wählerisch. So mag die heimische Waldstaude kalkhaltige und humusreiche Böden, die im Winter leicht feucht und im Sommer trocken, aber schattig gelegen sein sollten. Diese Bedingungen findet es scheinbar in den ehemaligen Kalkbrüchen in Berbersdorf im Striegistal vor sowie im Klosterpark Altzella, wo es zum Beispiel am ehemaligen Mühlgraben in größerer Zahl wächst.
Buschwindröschen
Zu den häufigsten Frühjahrsblühern in unseren Wäldern zählen die Buschwindröschen. Ab Februar zeigen sie ihre meist weißen Blüten, die man in lichten und leicht feuchten Laubwäldern auch als prächtige Blütenteppiche bewundern kann - so zum Beispiel in den Leipziger Auwäldern, im Wesenitztal bei Goldbach, im Zschoner Grund in Dresden oder im Nesselgrund bei Augustusburg.
Werden die Bäume dichter, verschwinden die Geophyten im Mai wieder im Erdreich.
In diesem Park lässt sich ein Teestrauchgewächs bestaunen
Sternhyazinthe
Der Zweiblättrige Blaustern, auch Sternhyazinthe genannt, und der ihm ähnliche Schneeglanz, die Gewöhnliche Sternhyazinthe, bringen von März bis April leuchtende Blautöne ins Frühlingsspiel. Während die Sternhyazinthe in Deutschland heimisch ist, hat sich der Schneeglanz, aus der Türkei kommend, bei uns eingebürgert. Auf weiten Flächen kann man beide Frühblüher zum Beispiel im Torgauer Stadtpark entdecken.
Kamelie
Die Kamelie ist kein klassischer Frühblüher. Trotzdem lockt das in Ostasien beheimatete Teestrauchgewächs jedes Jahr von Mitte Februar bis in den April Tausende Besucher in den Pillnitzer Park. Dann erblühen dort nämlich Zehntausende glockenförmige, rote Blüten an der 250-jährigen "Grande Dame", die inzwischen einen Kronendurchmesser von zwölf Metern besitzt.
Noch mehr und vor allem verschiedene Kameliensorten kann man zudem ab 1. März auf dem Landschloss Zuschendorf in der Botanischen Sammlung bestaunen.
Titelfoto: imago/Dieter Mendzigall, imago images/Rudolf Gigler, IMAGO / Hanke (Bildmontage)