Sachsen ringt um den richtigen Weg: So will der Freistaat die Energiekrise meistern
Dresden - Sachsen streitet sich um den Weg aus der Energie-Krise. Im Landtag plädierte Energieminister Wolfram Günther (49, Grüne) am gestrigen Mittwoch für den schnellen Ausbau der erneuerbaren Energien, die CDU-Fraktion hingegen pochte auf Kohle und Atom.
"Was wir bisher in Sachsen geschafft haben, weist in die richtige Richtung, reicht aber bei Weitem nicht aus", so der Energieminister.
Mit Blick auf die Krise sagte er, "dass Klimaschutz, Energiesouveränität und wirtschaftliche Entwicklung mit bezahlbaren Energiepreisen nur mit erneuerbaren Energien möglich sind".
Günther zufolge hat Sachsen bei der Windenergie zwar Nachholbedarf. Fügte aber hinzu: "Wenn wir nur die Zahl der Anlagen zählen, hilft uns das in der Diskussion nur bedingt weiter. Mit neuen Anlagen an alten Standorten lässt sich oft ein Vielfaches an Strom produzieren. Das Stichwort lautet 'Repowering'."
Außerdem setzt der Minister auf Fotovoltaik-Anlagen auf landwirtschaftlichen Flächen. Wasserstoff soll den Strom speichern. Mehr Kohle- und Atomkraft würde nach seiner Ansicht nicht die Preise senken.
Gegenwind von AfD und CDU
"Das liegt an der Preisbildung auf Strommärkten. Die sorgt dafür, dass immer die teuerste Kilowattstunde den Preis bestimmt. Und diese kommt überwiegend aus flexiblen Gaskraftwerken."
Gegenwind kam nicht nur von der AfD, sondern auch vom Koalitions-Partner CDU. "Wir brauchen eine Neubewertung des Ausstiegs aus der Atom- und Kohleverstromung", sagte der Unions-Abgeordnete Georg-Ludwig von Breitenbuch (51).
"Jetzt brauchen wir alle Kapazitäten am Markt. Nur so sind die hohen Strom- und Gaspreise zu senken, die nicht nur unsere Wirtschaft schwächen, sondern unser aller Wohlstand gefährden."
Der Umstieg auf die erneuerbaren Energien müsse parallel dazu erfolgen. Grünen-Vorsitzende Franziska Schubert (40) ärgerte sich über die "Oppositionsrolle" der CDU: "Krisen steht man durch, wenn man zusammensteht."
Titelfoto: Bildmontage: Rainer Weisflog/dpa/Sebastian Willnow