Sächsischer Teich wird abgelassen: Dammkrone gesperrt, Absturzgefahr
Großhartmannsdorf - Seit Anfang dieser Woche wird der Mittlere Großhartmannsdorfer Teich an der B101 im Landkreis Mittelsachsen abgelassen. Auch die Dammkrone ist derzeit gesperrt.
Wie die Landestalsperrenverwaltung (LTV) am heutigen Donnerstag mitteilte, ist der sogenannte Abstau nötig, weil planmäßige Inspektionen sowie kleinere Reparatur- und Unterhaltungsmaßnahmen am Dammbauwerk anstehen. Die Arbeiten sind nur bei völliger Entleerung möglich. Damit wurde nun, pünktlich zum Ende der Badesaison, begonnen.
Aus baulichen Gründen liegt die Absenkgeschwindigkeit bei maximal 25 Zentimetern pro Tag. Der Wiedereinstau erfolgt dann ab Mitte November über den natürlichen Zufluss und abhängig von den Witterungsbedingungen.
"Wegen der Verschlammung der tieferen Bereiche ist ab nächster Woche ein Betreten des Stauraumes mit erheblichen Gefahren verbunden und daher untersagt", so ein Sprecher der LTV.
Während der Arbeiten muss auch die Dammkrone aus Sicherheitsgründen gesperrt werden, weil an der freiliegenden, wasserseitigen Dammböschung Absturzgefahr besteht.
Mittlerer Großhartmannsdorfer Teich Teil der RWA
Das in der Talsperre gespeicherte Wasser dient zur Brauchwasserbereitstellung für die Region Freiberg und Umgebung.
Die Unterhaltung des Mittleren Großhartmannsdorfer Teichs, der zur Revierwasserlaufanstalt Freiberg (RWA) gehört und seit 2019 Teil des UNESCO-Welterbes "Montanregion Erzgebirge/Krušnohoří" ist, kostet rund 25.000 Euro jährlich. Dazu kommen noch Eigenleistungen für Betrieb und Unterhaltung durch die Landestalsperrenverwaltung.
Der Teich wurde im 18. Jahrhundert auf Befehl von August, dem Starken (1670-1733) angelegt, um den Silberbergbau mit Wasser zu versorgen. Auch heute noch erfüllt der Teich eine wichtige Funktion als Brauchwasserspeicher für Industrie, Fischereigewässer und als Badeteich.
Titelfoto: LTV/Albrecht Holländer