Schlag gegen Kinderpornografie in Sachsen! Ermittler durchsuchen zahlreiche Wohnungen

Chemnitz/Frankenberg/Schwarzenberg - Wohnungsdurchsuchungen in Sachsen im Kampf gegen Kinderpornografie und sexuellen Missbrauch von Kindern!

Ein Teil der sichergestellten Gegenstände aus einer Chemnitzer Wohnung eines Beschuldigten.
Ein Teil der sichergestellten Gegenstände aus einer Chemnitzer Wohnung eines Beschuldigten.  © Polizei Chemnitz

Insgesamt lagen 54 Durchsuchungsbeschlüsse des Amtsgerichtes Chemnitz wegen des Erwerbes, der Verbreitung und Besitzes von kinderpornografischen Schriften sowie Verdachtsmomenten wegen des Missbrauchs von Kindern vor.

Es handelte sich laut Polizei bei den 54 Beschuldigten überwiegend um erwachsene Männer und in Einzelfällen um männliche Jugendliche.

"An beiden Tagen setzten die Polizistinnen und Polizisten jeweils um 6 Uhr die Beschlüsse an den Wohnadressen und auch Arbeitsstätten der Beschuldigten durch. Dabei konnten die Einsatzkräfte am 7. Oktober insgesamt 32 Durchsuchungen realisieren", so die Polizei weiter.

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"Während einer Wohnungsdurchsuchung in Chemnitz erlitt ein deutscher Beschuldigter einen Kreislaufzusammenbruch, als er versuchte, auf die Schnelle Bilder und Videos mit kinderpornografischen Inhalten zu löschen. Dies konnte durch die Beamten verhindert werden. Der Mann wurde schließlich von alarmierten Rettungskräften in ein Krankenhaus gebracht", hieß es in der Mitteilung.

Am ersten Durchsuchungstag wurden 64 Handys, rund 500 digitale Datenträger (u.a. Festplatten, SD-Karten, USB-Sticks), 16 Laptops bzw. Notebooks, 13 Tablets, zehn Computer und zwei speicherfähige Spielkonsolen sichergestellt.

Am Mittwoch gab es nochmals 17 Durchsuchungen, dabei wurden 319 technische Geräte und Speichermöglichkeiten sichergestellt. Die Ermittlungen gegen die Beschuldigten laufen, die sichergestellte Technik muss nun ausgewertet werden. Festnahmen oder Verhaftungen gab es an beiden Einsatztagen nicht. Insgesamt waren 231 Polizistinnen und Polizisten an der Aktion beteiligt.

"Jedes Kind, das durch unsere Arbeit geschützt wird, ist ein absoluter Gewinn"

Mandy Kürschner (47), Leiterin der Chemnitzer Kriminalpolizeiinspektion.
Mandy Kürschner (47), Leiterin der Chemnitzer Kriminalpolizeiinspektion.  © Kristin Schmidt

Kriminaldirektorin Mandy Kürschner (47), Leiterin der Chemnitzer Kriminalpolizeiinspektion, bilanziert: "Mit Unterstützung vieler Einsatzkräfte ist es uns ein weiteres Mal gelungen, in diesem so sensiblen Deliktbereichen mehr als nur ein Ausrufezeichen zu setzen. Woche für Woche wird in unserem Fachkommissariat eine Vielzahl derartiger Fälle bekannt. Aber wir, und im Speziellen die engagierten Kolleginnen und Kollegen in der oft nur schwer zu ertragenden Sachbearbeitung, nehmen diesen Kampf ohne Wenn und Aber an."

Weiter erklärte Kürschner: "Jeder Täter, der aus seiner sichergeglaubten Anonymität geholt werden kann, sowie jedes Kind, das durch unsere Arbeit geschützt wird, sind ein absoluter Gewinn und hochmotivierend. Angesichts enormer Fallzahlen bezüglich des Erwerbes, der Verbreitung und Besitzes von Kinderpornografie sowie des oft damit einhergehenden Missbrauchs von Kindern werden wir weiter am Ball bleiben. Sprich, derartige komplexe Einsätze werden neben den alltäglichen Durchsuchungsmaßnahmen auch zukünftig stattfinden."

Parallel zu den Einsatzmaßnahmen am Mittwoch sind auch im Direktionsbereich Dresden Wohnungsdurchsuchungen in gleicher Sache durchgeführt wurden.

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Dabei gibt es aber offenbar keinen Zusammenhang zu den Ermittlungsverfahren der Chemnitzer Kriminalpolizei.

Titelfoto: Polizei Chemnitz

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