Schlechtes Wetter in Sachsen: Gut für den Boden, schlecht fürs Freibad

Dresden - Sachsen atmet auf: Die ungewohnt mäßigen Temperaturen und das vergleichsweise feuchte Sommerwetter der vergangenen Tage tun gut. Aber helfen Unwetter, Schauer und der gelegentliche Dauerniesel auch Flüssen und Grundwasser?

Gelegentlicher Starkregen scheint typisch für diesen Sommer in Sachsen. Auch für den heutigen Samstag sagt der Deutsche Wetterdienst örtlich heftige, aber kurze Regenfälle voraus.
Gelegentlicher Starkregen scheint typisch für diesen Sommer in Sachsen. Auch für den heutigen Samstag sagt der Deutsche Wetterdienst örtlich heftige, aber kurze Regenfälle voraus.  © DPA/Annette Riedl

Klares Jein: "Bei den Flüssen sehen wir die Niederschläge schon", sagte Karin Bernhardt (60) vom Landesumweltamt (LfULG) gegenüber TAG24, "beim Grundwasser macht sich das nicht so rasch bemerkbar".

Der Pegel der Elbe beispielsweise stieg von 51 Zentimetern am vergangenen Sonntag bis auf das zwischenzeitliche Hoch von 87 Zentimetern am Donnerstag. Und auch das ist nicht viel.

Ähnliches gilt für den Durchfluss. Zum Stichtag 25. Juli wurden in den sächsischen Flussgebieten an 87 von 151 ausgewerteten Pegeln Durchflüsse im Niedrigwasser-Bereich registriert, das gilt auch für die Elbe.

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Grundwasser und Bodenfeuchte reagieren langsamer. Die Bodenfeuchte in Sachsen zeigt mittelfristig einen Abwärtstrend, von 2016 bis 2022 sank sie in 100 Zentimetern Tiefe um etwa 45 Prozent. Beim Grundwasser unterschreiten derzeit circa 82 Prozent der ausgewerteten 225 Messstellen den monatstypischen Stand um durchschnittlich 29 Zentimeter (Stand: 17. Juli 23).

"Das Grundwasser hat ein langes Gedächtnis", so Karin Bernhardt.

Karin Bernhardt (60) vom Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG).
Karin Bernhardt (60) vom Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG).  © Steffen Füssel

Trübe Aussichten beim Badewetter

"Wetter" über Leipzig - auch in der nächsten Woche soll sich das wechselhafte Wetter laut den Vorhersagen nicht großartig ändern.
"Wetter" über Leipzig - auch in der nächsten Woche soll sich das wechselhafte Wetter laut den Vorhersagen nicht großartig ändern.  © dpa/Jan Woitas

Entwarnung: Die geradezu mit Händen greifbare Waldbrandgefahr der jüngsten Hitzephasen haben die Niederschläge aber durchaus bannen können.

Am gestrigen Freitag gab es nur noch für die Wälder im südlichen Landkreis Bautzen eine geringe, ansonsten flächendeckend eine sehr geringe Waldbrandgefahr.

Trübe Aussichten: Im Hinblick aufs Badewetter ist in der nächsten Woche keine großartige Änderung zu erwarten.

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Der Deutsche Wetterdienst sagt für den heutigen Samstag sogar örtlich Starkregen bis 25 Liter pro Quadratmeter in kurzer Zeit sowie kleinkörnigen Hagel voraus.

So oft wie in diesem Jahr haben wir den Schirm lange nicht mehr gebraucht.
So oft wie in diesem Jahr haben wir den Schirm lange nicht mehr gebraucht.  © DPA/Robert Michael

Gut für Böden und Pegel, schlecht fürs Freibad!

Titelfoto: Bildmontage: dpa/Annette Riedl, Steffen Füssel, dpa/Jan Woitas, dpa/Robert Michael

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