Seltsames Stahlgestell: Was macht die Eisenbahnbrücke auf der Bastei?

Sächsische Schweiz - Was ist denn da gelandet? Auf dem zentralen Aussichtspunkt der Bastei steht etwas, das aussieht wie eine kleine Eisenbahnbrücke. Eigentlich sollte doch über dem Bröckelfelsen eine neue Aussichtsplattform gebaut werden...

Auf der Bastei haben die Bauarbeiten begonnen.
Auf der Bastei haben die Bauarbeiten begonnen.  © Holm Helis

"Zu sehen ist ein Traggerüst. An ihm wird die Schalung befestigt, gleichzeitig dient es als Tragkonstruktion für den betonierten Aussichtssteg, bis die Endfestigkeit der Steganlage erreicht ist", sagt Alwin Zipfl (47) vom zuständigen Bauherren Sächsisches Immobilien- und Baumanagement (SIB).

Ist der neue Steg fertig, wird das Stahlgestell wieder zurückgebaut, versichert Zipfl. Nach derzeitigem Stand sei das Ende 2022.

Dann ist der wohl beliebteste Bastei-Aussichtspunkt gut sechs Jahre lang dicht. Im Sommer 2016 hatten Geologen den Fels untersucht, sprödes Gestein vorgefunden und Alarm geschlagen.

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Daraufhin wurde die darüber liegende Plattform gesperrt. Waren zunächst Sicherungsarbeiten für ein paar Zehntausend Euro geplant, hieß es Februar 2017: Bleibt für immer dicht.

Abgefahren: Das Traggerüst erinnert stark an eine Eisenbahnbrücke.
Abgefahren: Das Traggerüst erinnert stark an eine Eisenbahnbrücke.  © Holm Helis

Projektkosten belaufen sich wohl schon auf drei Millionen Euro

Diese Visualisierung zeigt es: So soll die neue Aussichtsplattform einmal aussehen.
Diese Visualisierung zeigt es: So soll die neue Aussichtsplattform einmal aussehen.  © PR/Sebastian Arnold, Architektur & Visualisierungen

Die Vorsicht kam nicht von ungefähr. 2010 brach am benachbarten Wartturm eine riesige Nase ab. Die Sandsteinmassen rollten bis an den bei der Elbe verlaufenden Wander- und Radweg, nur durch ein Wunder wurde niemand verletzt.

Doch nach einem großen öffentlichen Aufschrei, nicht zuletzt der Tourismusverbände, prüfte das Land Sachsen als Geldgeber gründlich, was geht und gab letztlich das Okay. Inzwischen wird das Projekt wohl drei Millionen Euro kosten, schätzt das SIB.

Von "für immer zu" ist keine Rede mehr! Denn der Aussichtspunkt ist nicht irgendein Ausguck: In normalen Zeiten wird die Bastei als Ganzes von mehr als einer Million Touristen besucht.

Titelfoto: Holm Helis

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