Sie versorgt Chemnitz mit Trinkwasser: Sächsische Talsperre wieder hochwassersicher

Großhartmannsdorf - Die Sanierung des Obersaidaer Teichs in Großhartmannsdorf (Landkreis Mittelsachsen) ist weitestgehend abgeschlossen. Nun startet der Wiedereinstau.

Der Obersaidaer Teich ist eine Vorsperre der Trinkwassertalsperre Saidenbach, die auch Chemnitz mit Trinkwasser versorgt. (Archivbild)
Der Obersaidaer Teich ist eine Vorsperre der Trinkwassertalsperre Saidenbach, die auch Chemnitz mit Trinkwasser versorgt. (Archivbild)  © Ralph Kunz

Seit Mai 2022 wurde an der knapp 300 Jahre alten Stauanlage gebaut und das Bauwerk an die heute geltenden technischen Vorschriften und Regeln angepasst.

"Seit dem Bau der wasserwirtschaftlichen Anlage haben sich sowohl die Hydrologie als auch die Bemessungsansätze verändert. Die Überflutungssicherheit des Obersaidaer Teiches wurde deshalb auf der Grundlage aktueller Daten und Berechnungen baulich angepasst. Damit ist auch die Hochwassersicherheit verbessert worden", teilte die Landestalsperrenverwaltung Sachsen (LTV) mit.

Die Arbeiten fanden in mehreren Bauabschnitten statt. Zunächst wurden die Tarras- und Brüstungsmauern instandgesetzt. Bei der Tarrasmauer handelt es sich um eine Schutzschicht, die wasserseitig auf dem Staudamm aufgebracht ist, um die Mauer vor Beschädigungen durch Eis oder Wellen zu schützen. Am Obersaidaer Teich handelt es sich um eine Trockenmauer aus behauenen Bruchsteinen.

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Die Dammkrone wurde um bis zu 60 Zentimeter erhöht, eine neue Hangtreppe gebaut und die technischen Einbauten modernisiert. Im letzten Bauabschnitt erfolgte der Ersatzneubau der Hochwasserentlastungsanlage inklusive einer neuen Kunstgrabenbrücke mit neuen Trogelementen.

"Außerdem wurde das Abflussgerinne unterhalb der Hochwasserentlastung neu trassiert, sodass es möglich ist, größere Wassermengen als zuvor schadlos abfließen zu lassen. Der Obersaidaer Teich kann nun einem Hochwasser standhalten, wie es statistisch gesehen einmal in 500 Jahren auftreten kann (HQ500)", so die LTV.

Sanierung kostet 1,6 Millionen Euro

Die Sanierung kostet insgesamt rund 1,6 Millionen Euro, die aus Mitteln des Freistaates Sachsen finanziert wurden. Seit Montag läuft der Wiedereinstau.

Bis auf wenige Restarbeiten ist die Sanierung der Trinkwassertalsperre, die zur Revierwasserlaufanstalt Freiberg gehört, abgeschlossen. Diese letzten Arbeiten sollen dann im Januar beginnen. Dabei handelt es sich unter anderem um die Beseitigung von Büschen und Sträuchern an der Ufermauer. Im Frühjahr müssen zudem noch Zäune gesetzt werden.

Der Obersaidaer Teich wurde 1728 gebaut. Noch heute ist er Teil der Revierwasserlaufanstalt Freiberg. Der Teich ist eine Vorsperre der Saidenbach-Talsperre, die unter anderem Chemnitz mit Trinkwasser versorgt.

Titelfoto: Ralph Kunz

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