Hartha - Auf den typischen 9-bis-5-Job hatte sie keine Lust mehr. Also wagte Sandra Haase (32) aus Hartha (Mittelsachsen) im Corona-Lockdown den beruflichen Neuanfang: Anstatt im Büro sitzt sie jetzt im Führerhaus und fährt die dicken Geschosse.

Die gelernte Einzelhandelskauffrau sattelte auf Lkw um. "Es kam von heute auf morgen. Ich wollte einfach nicht mehr in Gebäuden arbeiten", erklärt die zweifache Mutter.

Sie machte Lehrgang und Lkw-Führerschein, genießt jetzt als Berufskraftfahrerin die Freiheit auf der Straße.

Ihre Begeisterung für Brummis kommt nicht von ungefähr. "Auch meine Mutter arbeitete als Lkw-Fahrerin. Und ich mochte schon immer Fahrzeuge, die etwas anders sind."

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Am Steuer von 40-Tonnern transportiert sie für das Lieferunternehmen Greenyard Fresh hauptsächlich Bananen von Grimma bis nach Berlin oder Erfurt. Obwohl es seit einigen Jahren mehr weibliche Trucker gibt, arbeitet sie noch immer in einer Männerwelt.

"Von unseren zwölf Fahrern ist sie die einzige Frau", sagt Greenyard-Prokurist Chris Ortiz (34). "Ich wäre froh, wenn es noch mehr Frauen gäbe." Nachteile gegenüber Männern hätten diese nicht.

"Ich glaube, wir haben sogar Vorteile", sagt Sandra schmunzelnd. "Wir kommen oft eher dran und wenn's mal klemmt, wird uns schnell geholfen."

Natürlich sollte man fürs Verladen aber selbst anpacken können. Für den Job braucht sie Sitzfleisch: Bis zu acht Stunden ist sie mit Pausen am Steuer. Um sich fit zu halten, geht sie joggen.

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Sandra ist glücklich mit ihrem Berufswechsel: "Ich kann es nur empfehlen. Einfach machen!" Und sie hat große Ziele, will eines Tages Schwerlasttransporter fahren. Job-Einblicke gibt sie auf Instragram unter "truckerlady_sandra".