Völlig legal: Deutschlands älteste Briefkastenfirma baut neue Zentrale in Sachsen
Döbeln - Briefkastenfirmen gibt es auf den Cayman-Inseln in der Karibik - und in Döbeln (Mittelsachsen).

Aber hier ist alles legal - bei "Max Knobloch Nachf.", dem ältesten Briefkastenhersteller Deutschlands. Seit 155 Jahren stellt das Familienunternehmen mit knapp 180 Mitarbeitern Briefkästen her. "Der Briefkasten ist Visitenkarte des Hauses", erklärt Firmenchef Thomas Kolbe (52).
Das Unternehmen hat seit der Gründung vor über 150 Jahren immer wieder große Hürden überwinden müssen, seien es Kriege, Enteignungen oder auch Hochwasser wie 2002. Doch die Briefkastenfirma ließ sich nie unterkriegen.
Im Schnitt stellt das Unternehmen fast 140.000 Briefkästen im Jahr her. Zehn Prozent werden in die ganze Welt exportiert. Ein Großteil geht nach Japan - "unser ungewöhnlichster Kunde."
"In Deutschland ist der Briefkasten ein Funktionselement, was man braucht, aber eben keins, was im Fokus steht", so Kolbe. In Japan hingegen sei der Briefkasten eher ein Kultobjekt, hochwertiger und teurer als hierzulande.


Freistaat unterstützt den Neubau

Im Sommer folgt ein großer Schritt für die Max Knobloch GmbH: Die zwei alten Standorte in Döbeln werden aufgegeben und in der Eichbergerstraße zusammengelegt. Produktion und Vertrieb an einem Ort. Für den Bau werden 16 Millionen Euro benötigt.
Fünf Millionen Euro brachte Wirtschafts-Staatssekretär Thomas Kralinski (51, SPD) am heutigen Donnerstag vorbei. Der Politiker zitierte sogar James Bond: "Sie sind das Geld und offensichtlich jeden Penny wert. Danke für Ihren Mut", erklärte Kralinski bei der Scheck-Übergabe.
Für die Zukunft hoffe er auf Knobloch-Briefkästen auch auf den Cayman-Inseln.
Titelfoto: Uwe Meinhold