Vorsicht, Verwechslungsgefahr! Giftpilz dank Dürre auf dem Vormarsch
Dresden - Die Pilze sprießen, wenn es wieder kühler und feuchter wird, werden sie gern in die Pfanne gehauen. Doch immer öfter werden Speisepilze mit ihren giftigen "Zwillingen" verwechselt. Ein beliebter Pilz soll deshalb jetzt überhaupt nicht mehr gesammelt werden.

"Hexen- und Maronenröhrlinge findet man derzeit noch gut", sagt Pilzberaterin Kerstin Aretz (42) aus Dresden-Schönborn. Auch Champignons. Doch die zu sammeln, davon rät die Pilzberaterin inzwischen generell ab:
"Manche Arten enthalten hohe Schwermetall-Konzentrationen. Zudem kann der essbare Wiesenchampignon häufig mit giftigen Arten verwechselt werden."
So sind der täuschend ähnlich aussehende Karbol- und der Rebhuhnchampignon giftig, verursachen Brechdurchfälle.
"Erst vergangene Woche wurde eine dreiköpfige Familie aus Radebeul Opfer einer solchen Verwechslung."
Speisepilze können schnell mit giftigen Doppelgängern verwechselt werden

Auch andere Speisepilze können schnell mit giftigen "Duplikaten" verwechselt werden: Der Steinpilz sieht dem Gallenröhrling ähnlich, der aber bitter schmeckt und auch Magen- und Darmbeschwerden hervorruft.
Perlpilz oder Grauer Wulstling werden oft mit dem tödlichen Pantherpilz oder im Erzgebirge mit dem ebenfalls giftigen Braunen Fliegenpilz verwechselt.
Aretz: "Der Pantherpilz hat in den vergangenen drei Dürrejahren in der Dresdner Heide zudem enorm zugenommen."
Pro Person darf übrigens ein Kilogramm Pilze aus dem Wald geschleppt werden. Damit schon die Kleinsten den giftigen Pilz-Doubletten nicht auf den Leim gehen, bietet Kerstin Aretz eine spezielle Pilzberatung für Kinder an: "Dabei sammeln sie für den Kasper essbare und für die Hexe giftige Pilze."


Anmeldung über: www.pilze-aretz.de
Titelfoto: Norbert Neumann, Pilzkundekabinett Reinhardtsgrimma