Hier entstehen nicht nur Duftsäckchen: Wie ein Lausitzer Landwirt zum Lila-Lavendel kam
Niesky - Ein Stückchen Provence in der Lausitzer Provinz! Die Agrargenossenschaft See bei Niesky hat die nächste Lavendel-Ernte eingefahren. Dabei haben die kreativen Landwirte dieses Jahr nochmal etwas verändert.

Der Lausitzer Lavendel wurde zum vierten Jahr in Folge geerntet.
"80 Kilogramm Blüten ergeben durchschnittlich einen Liter reines Lavendelöl", berichtet Mitgeschäftsführer Andreas Graf (45). Dieses Jahr konnten stolze 15 Liter des begehrten ätherischen Öls gewonnen werden.
Das ist zwar weniger Öl als letztes Jahr, hat aber einen Grund: "Wir haben bewusst mehr Blüten im Vorhinein geerntet und nicht ausschließlich Öl produziert."
Die früher geernteten Blüten und Blüten mit geringerer Qualität werden zum Beispiel für Duftsäckchen verwendet.
Übrigens: Erst die extreme Dürre 2018/19 hat dazu geführt, dass die Agrargenossenschaft See auch Lavendel angebaut hat. Die Jahre bisher haben gezeigt, dass es sich lohnt.

Nach der Ernte geht es an die Destillation!

"Nach der Ernte wird destilliert. Dafür werden die Blüten aber erstmal gerebelt", erklärt der Landwirt. Das bedeutet, dass die Blüten von den Stängeln abgenommen werden.
Früher passierte das noch händisch, mittlerweile maschinell und mit Bioqualität.
In der hauseigenen Destilliermaschine wird den Blüten dann mit Wasserdampf das Öl ausgetrieben, gefiltert und weiter gereinigt. "Anschließend wird das Öl nochmal dekantiert. Die letzten Reste Wasser fließen damit raus und man erhält 100 Prozent reines Lavendelöl", schwärmt Andreas Graf.
Das Öl wird standardmäßig in Fünf-Milliliter-Fläschchen verkauft. Aber die Landwirte in Niesky sind ebenso auf der Suche nach einem Geschäftskunden, der auch größere Mengen abnehmen möchte.


Mehr Informationen dazu findet Ihr unter agrar-see.de.
Titelfoto: Bildmontage: Thomas Türpe, Joachim Rehle