Wieder mehr Azubis in Sachsen, aber...
Dresden - Auf der Jugend ruhen große Hoffnungen: Heimische Handwerksbetriebe schlossen im neuen Ausbildungsjahr 4923 Lehrverträge ab. Betriebe der Industrie- und Handelskammern (IHK) starten mit 10.704 neuen Azubis. Damit beginnen rund 1000 Jugendliche mehr als 2022 eine berufliche Ausbildung.

"Die Ausbildungszahlen unterstreichen, dass das Handwerk, trotz der angespannten konjunkturellen Lage, in der sich insbesondere das Bauhandwerk befindet, voll auf die Ausbildung setzt", sagt Andreas Brzezinski (54), Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Dresden.
Noch immer können Kurzentschlossene eine Ausbildung im Handwerk zu beginnen. Laut Handwerkskammertag sind in ganz Sachsen noch viele hundert Lehrstellen - in nahezu allen Berufen - offen.
"Jeder ausbildungswillige und ausbildungsfähige Jugendliche ist gern gesehen", so Brzezinski.
Von den drei Industrie- und Handelskammern erreichte Chemnitz die größten Zuwächse mit insgesamt 3582 neuen Lehrverträgen (+13,4 Prozent).



Was 2023 die beliebtesten Ausbildungsberufe in Sachsen sind

Die beliebtesten IHK-Ausbildungsberufe 2023: Kaufmann im Einzelhandel (368), Mechatroniker (332), Verkäufer (298), Koch und Kaufmann für Büromanagement (190).
Die IHKs schätzen, dass aktuell immer noch rund 1000 Lehrstellen in Sachsen von Betrieben nicht besetzt werden konnten.
Die jährliche IHK-Ausbildungsumfrage zeigt: Berufsnachwuchs finden bleibt schwierig. 2023 gingen bei 46 Prozent der Unternehmen gar keine Bewerbungen auf angebotene Plätze ein.
Mehr als die Hälfte der Unternehmen konnte Stellen aufgrund des Mangels geeigneter Bewerber nicht besetzen. Bei 16 Prozent der Unternehmen ließen sich die Azubis trotz Ausbildungsvertrag nicht blicken.
Kann der Nachwuchs den künftigen Fachkräftebedarf decken? Nein, sagen unisono die Kammervertreter. Sie wären schon froh, würden alle Azubis bis zu den Abschlussprüfungen dabei bleiben. Tatsächlichen gibt aber etwa jeder Fünfte vorher auf.
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