Halde höher als die Kirche! Bürgerprotest gegen Deponie

Crimmitschau - Eine Protestwelle rollt seit Monaten durch den Crimmitschauer Ortsteil Gablenz. Es geht um eine geplante Deponie für Bauschutt, Ofenschlacke, Gleisschotter, Asbest und Dämmstoffe. 65 der 440 Gablenzer Einwohner formieren sich dagegen in der Bürgerinitiative "Gemeinsam aktiv für Gablenz".

Manja Clemen (39) spricht für die Gablenzer Bürgerinitiative gegen eine Mülldeponie.
Manja Clemen (39) spricht für die Gablenzer Bürgerinitiative gegen eine Mülldeponie.  © privat

15 Protest-Transparente im kleinen Ort zeigen: Hier wächst ein breiter Widerstand. Der richtet sich gegen einen Plan der Firmen Strabag/Thüringen und Becker Umweltdienste aus Chemnitz

Sie wollen in einer Kiesgrube am Ortsrand eine acht Hektar große Deponie errichten. Bürgersprecherin Manja Clemen (39) ist entsetzt: "Laut Info der Firmen würde die Abfallhalde 25 Meter hoch ragen - höher als unser Kirchturm. Außerdem befürchten wir einen Eingriff in die Wind-Ökologie, Gefahren fürs Grundwasser und für einen Biohof."

Für eine Petition ans Land sammelten die Bürger Ende des Jahres 3200 Unterschriften. Eine richtige Reaktion gab es nicht. Darum kämpft die Initiative weiter, auch mithilfe der Stadt Crimmitschau, der Grünen Liga oder der örtlichen Kirchengemeinde.

Die Kiesgrube: Hier wollen zwei Firmen Bauschutt, Schlacke, Schotter und Asbest abladen.
Die Kiesgrube: Hier wollen zwei Firmen Bauschutt, Schlacke, Schotter und Asbest abladen.  © privat
65 von 440 Einwohnern in Gablenz kämpfen gegen die geplante Deponie.
65 von 440 Einwohnern in Gablenz kämpfen gegen die geplante Deponie.  © privat

Auch die Grünen im Landtag sind alarmiert. Abfallexperte Volkmar Zschocke (50) aus Chemnitz wartet erst einmal auf das Genehmigungsverfahren: "Dort werden wir uns die Auswirkungen auf Mensch und Natur genau anschauen. Aber generell stelle ich die Frage, ob wir im Land neue Deponiekapazitäten benötigen."

Titelfoto: privat

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