Er beklaute Omis am Plauener Seniorenheim, jetzt folgt der Knast

Plauen/Zwickau - Um seinen Drogenkonsum zu stillen, machte ein Plauener auch vor den Schwächsten keinen Halt. Mehrfach lauerte der Räuber hilflosen Rentnern am Seniorenheim auf und riss ihnen Portmonees aus der Hand oder vom Rollator. Besonders dreist: Bei einem Heim-Einbruch ließ er sogar einen Fernseher mitgehen. Am Landgericht Zwickau erhielt der Räuber nun die Quittung.

Vor der Plauener Seniorenresidenz in der Erich-Ohser-Straße lauerte er auf seine Opfer.
Vor der Plauener Seniorenresidenz in der Erich-Ohser-Straße lauerte er auf seine Opfer.  © Ralph Kunz

Die Staatsanwaltschaft Zwickau packte drei Raubüberfälle aus 2021 sowie weitere Diebstähle und Körperverletzungen in eine Anklage. Robert A. (36) ging vorwiegend im Bereich der Seniorenresidenz an der Erich-Ohser-Straße auf Beutezug. Sein Ziel: hilflose, alte Frauen.

Zwei von ihnen (82, 96) konnten kaum gehen, waren auf einen Rollator angewiesen. Laut einem Polizisten wurden sie stets von hinten überrascht. "Die Damen versuchten mit aller Kraft, ihre Handtasche festzuhalten. Dabei fielen sie teilweise zu Boden und landeten in der Klinik."

Die 96-Jährige brach sich beim Sturz das Nasenbein und biss sich ein Stück Unterlippe ab. Eine 87-Jährige zog sich "nur" Schürfwunden zu. Gesamte Beute: 265 Euro. Das reichte dem Tschechen offenbar nicht, weshalb er über den Balkon in ein Zimmer des Seniorenheims einbrach und einen TV (Wert: 200 Euro) klaute.

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Bei einem weiteren Raub-Versuch konnten ihn Passanten stoppen. Vor den Richtern gestand Robert A. alles und zeigte Reue. Mit den Handtaschen schwacher Frauen wollte er an schnelles Geld gelangen, um seine Drogensucht (unter anderem Crystal) zu stillen.

Robert A. (36) überfiel Rentner, weil er Geld für Drogen brauchte.
Robert A. (36) überfiel Rentner, weil er Geld für Drogen brauchte.  © Ralph Kunz
Die Betroffenen waren hilflos, gingen meist am Rollator. (Symbolbild)
Die Betroffenen waren hilflos, gingen meist am Rollator. (Symbolbild)  © 123rf/grandbrothers

Unter Einbeziehung einer weiteren Anklage lautet das bereits rechtskräftige Urteil dreieinhalb Jahre Freiheitsstrafe.

Titelfoto: Ralph Kunz

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