Halb Glauchau ist Drehort für neuen Film: Horror-Spezialist bringt seine Heimat zum Gruseln

Glauchau - Glauchau wird Drehort für einen Horror-Film.

Filmset im Keller (v. l.): Kameramann Micky Graeter (30), Schauspieler Sebastian Walter (29), Schauspielerin Jenny Meier (23, liegend), Setdesignerin/Requisite Orianne Barrault (28) und Regisseur David Brückner (34) bei der Arbeit.
Filmset im Keller (v. l.): Kameramann Micky Graeter (30), Schauspieler Sebastian Walter (29), Schauspielerin Jenny Meier (23, liegend), Setdesignerin/Requisite Orianne Barrault (28) und Regisseur David Brückner (34) bei der Arbeit.  © Maik Börner

In und um Glauchau wird gerade reichlich Blut vergossen. Der Berliner Independent-Filmer David Brückner (34) dreht die Fortsetzung des erfolgreichen Horror-Schockers "Rapunzels Fluch", der es sogar zum Streamingdienst "Amazon Prime" geschafft hat.

Obwohl Berlin als Hotspot für Filmemacher gilt, bleibt der gebürtige Remser seiner sächsischen Heimat treu. Vermutlich ist genau das sein Erfolgsgeheimnis.

Das ehemalige Hotel "Lindenhof" in Glauchau hat sich in ein Filmset verwandelt. Aus dem Keller ist eine Psychiatrie geworden, die in "Rapunzels Fluch 2" eine wichtige Rolle spielen wird.

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Zwickau In diesem sächsischen Landkreis stehen nun auch Asylbewerber für ihre Bezahlkarte an

"Unser Kernteam besteht aus 20 Leuten. Dazu kommen Praktikanten, also Jugendliche, die erste Erfahrungen sammeln. Wir machen das hier alle nicht fürs Geld, sondern das gemeinsame Ziel: den Film", erzählt David Brückner beim Set-Rundgang.

Gruselige Kostüme warten auf ihren Einsatz.
Gruselige Kostüme warten auf ihren Einsatz.  © Maik Börner
Drehort in Glauchau ist unter anderem das ehemalige Hotel "Lindenhof".
Drehort in Glauchau ist unter anderem das ehemalige Hotel "Lindenhof".  © Maik Börner

"Ich hab hier mit zehn, elf Jahren angefangen, Filme zu machen"

"Rapunzels Fluch 2" ist David Brückners (34) sechster Langfilm.
"Rapunzels Fluch 2" ist David Brückners (34) sechster Langfilm.  © Maik Börner

Im ehemaligen Hotel-Restaurant wird geprobt, rings herum stehen viel Technik und Requisiten. Im Keller entsteht später eine blutige Messer-Szene. Auch im Kloster Remse, dem Hauptdrehort, und auf Schloss Glauchau entstehen Szenen.

"Ich hab hier mit zehn, elf Jahren angefangen, Filme zu machen. Daher bin ich super vernetzt. Mit dem Bürgermeister von Remse, der uns beim Drehort Kloster unterstützt, bin ich zum Beispiel in die Grundschule gegangen. In Berlin wäre das für dieses Geld nicht umsetzbar."

Der Film wird vom Verleiher vorfinanziert. David Brückner musste nicht betteln. Aufgrund vieler Blu-Ray-Verkäufe und Streamingaufrufe des ersten Teils habe man den Wunsch einer Fortsetzung geäußert. "Das hat mich überrascht. Normalerweise hätte ich was Neues gedreht."

Neue Genres könnte Brückner schon bald erkunden. Bei der Mitteldeutschen Medienförderung hat er eine Stoffentwicklung eingereicht - mit der Hoffnung auf Fördergelder. "Die Geschichte hat diesmal nichts mit Horror am Hut, sondern ist eine Coming-of-Age-Komödie."

Titelfoto: Maik Börner

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