Zeitreise in Limbachs altes Freizeit-Paradies

Limbach-Oberfrohna - XXL-Wasserrutsche, Bootsfahrten, ein Ausgeh-Schloss, Gastronomien en masse. Was klingt wie ein moderner Freizeitpark, befand sich vor mehr als 100 Jahren im Stadtpark Limbach-Oberfrohna. Ein Lehrpfad soll nun eine Zeitreise zurück in das Prestigeobjekt der Gründerzeit ermöglichen.

Früher lockten einige Attraktionen in den Stadtpark Limbach-Oberfrohna. Heute lässt eine Handy-App XXL-Wasserrutsche, Ausgehschloss und Co. wieder auferstehen.
Früher lockten einige Attraktionen in den Stadtpark Limbach-Oberfrohna. Heute lässt eine Handy-App XXL-Wasserrutsche, Ausgehschloss und Co. wieder auferstehen.  © Ralph Kunz

Vor langer, langer Zeit, als die Arbeitstage noch 16 Stunden dauerten, entspannten sich die Limbacher im sieben Hektar großen Park der Industriestadt.

Seit der Grundsteinlegung 1894 zogen Highlights wie das "Weiße Schloss", die "Wasserrutschbahn" und der "Gondeldeich" Besucher von nah und fern an. An die ehemaligen Attraktionen erinnern heute nur noch Postkarten und alte Fotografien.

"Selbst die meisten Einheimischen können sich einfach nicht mehr vorstellen, was hier im Stadtpark alles möglich war", so Stadtsprecherin Frances Mildner.

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"Andere Attraktionen kennen manch ältere Einwohner aber noch von früher." So zum Beispiel das mittlerweile verfallene Hippodrom oder die Parkschänke - damals wie heute Mittelpunkt des Parks.

Lange Zeit fanden hier Feiern, Bälle und sogar große Boxkämpfe statt.

Radler Uwe Marx (62) aus Hartmannsdorf informiert sich per Smartphone am Standort des ehemaligen Strandcafés über dessen Geschichte.
Radler Uwe Marx (62) aus Hartmannsdorf informiert sich per Smartphone am Standort des ehemaligen Strandcafés über dessen Geschichte.  © Ralph Kunz
Eine Postkarte zeigt die malerische Vergangenheit des Stadtparks - hier das Weiße Schloss mit Wasser-Rutschbahn.
Eine Postkarte zeigt die malerische Vergangenheit des Stadtparks - hier das Weiße Schloss mit Wasser-Rutschbahn.  © PR

Infotafeln erinnern an alte Sehenswürdigkeiten

Die App funktioniert mittels QR-Codes.
Die App funktioniert mittels QR-Codes.  © Ralph Kunz

Im Zuge der 2,5 Millionen Euro teuren Neugestaltung des Stadtparks möchte die Stadt nun an frühere Glanzzeiten anknüpfen - oder zumindest an sie zurückerinnern. Der Seerosenteich erstrahlt zum Beispiel schon wieder wie früher im japanischen Stil mit Steinlaternen und einer Granitsteinbrücke.

"Seit vergangener Woche finden Besucher zudem im Park 14 Infotafeln, die an die historischen Sehenswürdigkeiten erinnern. Ein Spaziergang wird zur Zeitreise." Mittels QR-Code können Interessierte mehr über frühere Zeiten erfahren. Die Info-Stelen schließen somit direkt an den 2019 eingeführten Baumlehrpfad an, der auf die mehr als 110 verschiedenen Arten im Park hinweist.

Und eine Fortsetzung folgt: Demnächst werden noch mehr Tafeln dazukommen.

Titelfoto: Ralph Kunz

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