Messerattacke in Brokstedt: Debatte um Abschiebung von Straftätern
Kiel – Die Debatten um Konsequenzen aus der tödlichen Messerattacke von Brokstedt gehen in eine neue Runde.
Es müssten zügig konkrete Lehren gezogen werden, sagte FDP-Fraktionschef Christopher Vogt (39) am Dienstag.
Die Kommunikation zwischen den Behörden müsse klarer strukturiert, schneller und verlässlicher dokumentiert werden.
Wenn eine Abschiebung von Straftätern wie Ibrahim A. bisher nicht möglich sei, müsse man das künftig hinbekommen.
Der Palästinenser soll am 25. Januar im Regionalzug von Kiel nach Hamburg Fahrgäste mit einem Messer angegriffen und zwei junge Menschen getötet haben. Fünf weitere wurden verletzt. Mit dem Thema befasst sich der Landtag am Mittwoch in einer Aktuellen Stunde.
Das Land sei auf Zuwanderung angewiesen, betonte Vogt. "Aber es wird höchste Zeit, dass wir Zuwanderung, dass wir Gewährung von politischem Asyl und dass wir Schutz vor Krieg klarer voneinander trennen." Wer keine Bleibeperspektive habe und kriminell geworden sei, müsse das Land verlassen.
Grünen-Fraktionschef Lasse Petersdotter (32) forderte ein besseres Übergangsmanagement für Menschen, die aus der Haft oder Untersuchungshaft entlassen werden. Sie dürften nicht in Perspektiv- und Obdachlosigkeit geschickt werden. Dies sei ein Sicherheitsrisiko.
Titelfoto: Jonas Walzberg/dpa