Arzneimittel-Versorgung gefährdet? Thüringer Apotheker trommeln zu Protestaktion!

Erfurt - Wer am Mittwoch zur Apotheke muss, sollte das möglichst vormittags erledigen. Die Thüringer Apotheker trommeln erneut zu einer Protestaktion - und blicken mit Sorge auf den Winter.

Der Thüringer Apothekerverband sieht die Versorgungslage mit Arzneien auch in diesem Winter gefährdet. (Symbolbild)
Der Thüringer Apothekerverband sieht die Versorgungslage mit Arzneien auch in diesem Winter gefährdet. (Symbolbild)  © Martin Schutt/dpa-Zentralbild/dpa

Der Thüringer Apothekerverband sieht die Versorgungslage mit Arzneien auch in diesem Winter gefährdet.

"Unsere Apotheken vor Ort managen aktuell Lieferengpässe bei mehr als 500 Arzneimitteln, darunter wichtige Antibiotika, Krebsmedikamente und Insuline", erklärte der Verbandsvorsitzende Stefan Fink am Montag, zwei Tage vor einer bundesweiten Protestaktion.

Am Mittwoch wollen die meisten Apotheken in Thüringen nach Verbandsangaben ab 13 Uhr schließen. "Anders als die Bundesregierung verlautbaren lässt, ist die Arzneimittelversorgung in unserem Land tatsächlich gefährdet."

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Zugleich rügte Fink, dass die staatliche Vergütung der Apotheken seit 10 Jahren nicht angepasst worden sei. Stattdessen habe es in diesem Jahr sogar eine Honorarkürzung gegeben. "Inflation, Personal- und Energiekostenentwicklungen lasten selbstverständlich auch auf den Apotheken", sagte Fink. Einen Ausgleich gebe es jedoch bisher nicht.

Verband: jede zehnte Apotheke in den roten Zahlen!

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (60, SPD) hatte kürzlich gesagt, es gebe diesen Winter eine stabilere Versorgungslage mit Arzneimitteln besonders für Kinder. Ähnlich äußerte sich Thüringens Gesundheitsministerin Heike Werner (54, Linke).

Bundesweit wollen sich die Apotheker am Mittwoch für eine bessere Finanzierung einsetzen und ab Mittags schließen. Eine ähnliche Aktion hatte es bereits im Juni gegeben.

Verbandsangaben zufolge steckt jede zehnte Apotheke in den roten Zahlen. Gebe es keinen Dialog mit Lauterbach, drohe eine große Protestwelle im Herbst, hieß es.

Titelfoto: Martin Schutt/dpa-Zentralbild/dpa

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