Journalisten und Politiker verurteilen Angriff auf Reporter in Thüringen

Erfurt/Plothen - Der Angriff auf einen Reporter am Rande einer AfD-Veranstaltung in Thüringen wurde sowohl von Journalisten als auch Politikern verurteilt.

Der Angriff auf einen Reporter wurde sowohl von Journalisten als auch Politikern verurteilt. (Symbolbild)
Der Angriff auf einen Reporter wurde sowohl von Journalisten als auch Politikern verurteilt. (Symbolbild)  © 123RF/macor

"Angriffe auf Journalist*innen sind ein schwerer Angriff auf unsere Demokratie und das grundgesetzlich verbriefte Recht der Pressefreiheit", sagte die Co-Vorsitzende der Thüringer Linkspartei Ulrike Grosse-Röthig (*1980) in einer am Samstag veröffentlichten Mitteilung der Thüringer Linken.

Immer wieder komme es zu solchen Attacken bei AfD-Veranstaltungen, so Grosse-Röthig weiter. Dem angegriffenen Journalisten wünsche sie "gute Besserung und schnelle Erholung".

Bereits am späten Freitagabend twitterte AfD-Landessprecher Stefan Möller (48), es sei eine "bösartige Instrumentalisierung einer Straftat, der AfD zu unterstellen, sie würde solche Angriffe auf Journalisten schüren."

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Dabei dürfte Möller auf einen entsprechenden Beitrag der Zeitung "Thüringer Allgemeine" angespielt haben.

Darin wird Christoph Rüth, Geschäftsführer der Funke-Mediengruppe, unter anderem so zitiert: "Unsere Reporter sollen eingeschüchtert werden. Und wir wissen, dass die AfD diese Angriffe bewusst schürt und versucht, Angst zu verbreiten."

LPK Thüringen: "Wer das anders sieht, der gefährdet die Demokratie"

Möller betonte, dass man "kein einfaches Verhältnis zu Presse und Rundfunk", man habe sich aber stets gegen Gewalt ausgesprochen und werde das immer tun, "egal ob es um politische Gegner, Journalisten oder andere Menschen geht." Auch "diese Tat", so der AfD-Landessprecher sei verabscheuenswert und völlig inakzeptabel.

Die Landespressekonferenz (LPK) Thüringen, eine unabhängige Arbeitsgemeinschaft von hauptberuflich tätigen Journalistinnen und Journalisten, die regelmäßig über die Thüringer Landespolitik berichten, twitterte, dass man den "Angriff auf einen Kollegen" scharf verurteile.

Pressefreiheit sei nicht verhandelbar."Wer das anders sieht, der gefährdet die Demokratie. Unsere Solidarität gilt dem betroffenen Kollegen."

Thüringens Innenminister Georg Maier (56, SPD) twitterte: "Die Pressefreiheit ist ein wichtiger Teil unserer freiheitlich demokratischen Grundordnung. Die #noafd und ihre Mitglieder beweisen einmal mehr, was sie von ihr halten. Meine volle Solidarität gilt dem angegriffenen Journalisten."

Titelfoto: 123RF/macor

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