Schneefälle bis ins Tiefland: Winter hält Einzug in Sachsen, doch wie lange?

Leipzig - Der Winter gibt ein erstes kurzes Gastspiel in Sachsen: Am Freitagnachmittag begann es, bis ins Tiefland hinein zu schneien.

Zum Start ins Wochenende fällt vielerorts in Sachsen der erste Schnee, wie auch hier in Chemnitz.
Zum Start ins Wochenende fällt vielerorts in Sachsen der erste Schnee, wie auch hier in Chemnitz.  © Hendrik Schmidt/dpa

In den Bergen werde der Schnee auch liegen bleiben, sagte ein Sprecher des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in Leipzig.

Vom Vogtland bis zum Westerzgebirge seien bis zu fünf Zentimeter zu erwarten. Im Flachland, wo der Boden noch relativ warm sei, werde die weiße Pracht eher Autodächer oder Mülltonnen zieren. Autofahrer und Fußgänger müssten sich auf Glätte einstellen.

Die Winterdienste meldeten am Freitag Einsatzbereitschaft - und die Staatswinzer sind auf die Eisweinlese vorbereitet.

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Das Winterintermezzo werde aber nur ein bis zwei Tage dauern, sagte der Meteorologe. Am Samstag sei bis ins Tiefland hinein noch mit Frost zu rechnen, doch schon am Sonntag kletterten die Temperaturen verbreitet wieder über die Null-Grad-Marke. Höchstens in Lagen oberhalb von 800 bis 900 Metern bleibe es frostig.

Damit der Verkehr trotz Winterwetters reibungslos rollt, haben Kommunen vor allem im Gebirge Schneezäune an Straßen errichtet, die Vorräte an Streusalz aufgefüllt und die Winterdienstfahrzeuge flott gemacht.

Allein im Kreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge sind für den Winterdienst etwa 40 Touren festgelegt, die in zwei Schichten ab 4 Uhr morgens mehrmals abgefahren werden. Auf ausgewählten Strecken werde bei extremer Witterung auch im Dreischichtsystem gearbeitet, teilte das Landratsamt in Pirna am Freitag mit.

In Radebeul hofft man auf erfolgreiche Trauben-Ernte für Eiswein

In Radebeul hofft man auf möglichst niedrige Temperaturen, um gefrorene Trauben ernten zu können.
In Radebeul hofft man auf möglichst niedrige Temperaturen, um gefrorene Trauben ernten zu können.  © Christian Modla/dpa-Zentralbild/dpa

Um größere Schneewehen auf Straßen zu verhindern, wurden im Erzgebirgskreis entlang bestimmter Abschnitte von Bundes-, Staats- und Kreisstraßen rund 26 Kilometer Schneezäune errichtet.

Für die Wintersaison stünden 56 Fahrzeuge der Straßenmeistereien sowie 31 bei externen Dienstleistern zur Verfügung, hieß es aus dem Landratsamt in Annaberg-Buchholz. Es seien 17 Tonnen Streusalz eingelagert worden.

Die Stadt Plauen wies am Freitag darauf hin, dass auch auf Gehwegen Schnee und Eis beseitigt werden müssen und dafür die Besitzer der angrenzenden Grundstücke verantwortlich sind. An Werktagen müssten die Wege ab 6 Uhr, an Sonn- und Feiertagen ab 8 Uhr geräumt sein. Dabei sei der Einsatz von Salz nur in Ausnahmefällen erlaubt.

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Beim Sächsischen Staatsweingut Schloss Wackerbarth in Radebeul bei Dresden hofft man, dass es kalt genug wird, um gefrorene Trauben für den Eiswein zu ernten. Man verfolge ganz genau den Wetterbericht und entscheide kurzfristig, sagte Sprecher Martin Junge.

Die an rund 1000 Traminer-Rebstöcken hängenden Früchte für die bei Weinkennern begehrte Rarität brauchten mindestens minus sieben Grad während der Lese und auch zuvor ausreichend Frost. "Wir hoffen, dass Petrus uns gewogen ist und mit den benötigten Tiefsttemperaturen beschenkt."

Titelfoto: Hendrik Schmidt/dpa

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