Tornado mitten in Deutschland? Sturmböen zerfetzen Hausdach, Autobahn gesperrt

Rüsselsheim - Es waren regelrechte Weltuntergangsszenarien, die sich am gestrigen Dienstagabend in Teilen Hessens abspielten. Die mitunter heftigen Gewitter hatten vor allem in Südhessen drastische Folgen - auch ein Tornado soll mutmaßlich gewütet haben.

Gewaltige Bäume stürzten aufgrund der Sturmböen wie Streichhölzer auf Straßen, es kam zu etlichen Sperrungen.
Gewaltige Bäume stürzten aufgrund der Sturmböen wie Streichhölzer auf Straßen, es kam zu etlichen Sperrungen.  © KeutzTVNews/Alexander Keutz

Dabei hatte der Tag über Hessen so angefangen, wie in vielen Teilen der Republik und sich dem nahenden Sommeranfang als würdig erwiesen - mit viel Sonne, Temperaturen um die 30 Grad Celsius und nahezu keiner Wolke am Himmel.

Zwischen 19 und 20 Uhr drehte sich das Blatt hingegen schlagartig. Während sich die Schlechtwetterfront beispielsweise im Main-Kinzig-Kreis auf vereinzelte, leichtere bis starke Regenschauer mit gelegentlichen Blitzeinschlägen beschränkte, wurde es vor allem in Südhessen besonders heftig.

Darunter litten insbesondere die Vegetation, Autos und Gebäude in Rüsselsheim im Kreis Groß-Gerau. Im Handumdrehen entwickelte sich dort eine derart starke Gewitterfront, die mit heftigen Schauern, Gewittern und vor allem orkanartigen Sturmböen daherkam.

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Dabei wurden nicht nur massive Bäume wie Streichhölzer aus ihrer Verwurzelung gerissen und auf die Straßen geschleudert. Den wohl dramatischsten Schaden nahm wohl das Dach eines Mehrfamilienhauses im Stadtteil Dicker Busch, welches förmlich zerfetzt wurde. Zudem drohte enorme Gefahr durch Trümmerteile, die mitunter bis zu 200 Meter weit in Autos und andere Gebäude geschleudert wurden.

Inoffiziellen Berichten zufolge, soll es sich bei den heftigen Windböen seitens des Deutschen Wetterdienstes (DWD) sogar um einen Tornado gehandelt haben, der in seinem Inneren Geschwindigkeiten von bis zu 200 km/h erreichte.

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Durch den vermeintlichen Tornado wurde das Dach eines Mehrfamilienhauses in Rüsselsheim massiv in Mitleidenschaft gezogen.
Durch den vermeintlichen Tornado wurde das Dach eines Mehrfamilienhauses in Rüsselsheim massiv in Mitleidenschaft gezogen.  © KeutzTVNews/Alexander Keutz

Insgesamt sprach man seitens der Feuerwehr von rund 100 Einsätzen, die es in den Abendstunden zu bewältigen gab. Hierzu gehörte unter anderem auch die temporäre Sperrung der A67 in Fahrtrichtung Mainz. Die Retter rechneten damit, dass die Beseitigung des durch die Unwetter angerichteten Chaos bis in die Morgenstunden des heutigen Mittwochs andauern könne.

Bei all den teils verheerenden Auswirkungen des gewaltigen Unwetters blieb jedoch positiv zu vermerken, dass bislang keine verletzten Personen registriert wurden.

Titelfoto: KeutzTVNews/Alexander Keutz

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