Schädel und Knochen in Waldstück gefunden: Rätsel endlich gelöst?

Lüneburg - Nach dem mysteriösen Fund eines Schädels und mehrerer Knochen im vergangenen Herbst geht die Lüneburger Polizei inzwischen nicht mehr von einem aktuellen Gewaltverbrechen aus.

Die Bereitschaftspolizei suchte den Elbe-Seiten-Kanal bei Neu Sülbeck nach weiteren Hinweisen ab.
Die Bereitschaftspolizei suchte den Elbe-Seiten-Kanal bei Neu Sülbeck nach weiteren Hinweisen ab.  © DPA

"Der in einem Waldstück entdeckte Schädel stammt von einer Frau, die bereits im Jahre 1405 verstorben ist", sagte Polizeisprecherin Antje Freudenberg am Mittwoch.

Sie verwies auf wissenschaftliche Untersuchungen des Klaus-Tschira-Archäometrie-Zentrums in Mannheim. Danach sei der skelettierte Schädel bereits mehr als 600 Jahre alt. "Der Fund dürfte somit weniger von kriminalistischer als archäologischer Bedeutung sein", sagte Freudenberg.

Ermittler hatten auch einen möglichen Zusammenhang mit der vor 20 Jahren vermissten Monika Crantz geprüft (TAG24 berichtete). Dazu hatte das Institut für Rechtsmedizin in Hamburg Schädel, Knochen und Kleidungsstücke untersucht.

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Hinweise auf Verbindungen zu der Frau oder anderen Vermisstenfällen der vergangenen Jahrzehnte ergaben sich aber nicht.

Die 49 Jahre alte Geschäftsfrau Monika Crantz aus Ratzeburg in Schleswig-Holstein war im Januar 1999 verschwunden, ihre Leiche wurde aber nie gefunden (TAG24 berichtete).

Wegen Mordes aus Habgier wurde ihr Ehemann in einem Indizienprozess zu lebenslanger Haft verurteilt, daraufhin nahm er sich in seiner Gefängniszelle das Leben.

Die verschwundene Frau wurde Anfang 2004 offiziell für tot erklärt.

Die Beamten durchforsten das Waldstück, in dem die Knochen gefunden wurden.
Die Beamten durchforsten das Waldstück, in dem die Knochen gefunden wurden.  © DPA

Titelfoto: DPA

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