Scheidender FSV-Sportchef Wagner steht auch künftig unter Strom

Zwickau - Im Sachsenpokal-Finale gegen den CFC (0:2) stand David Wagner als Sportchef des FSV Zwickau nochmal gehörig unter Strom. Künftig sorgt er selbst für Spannung. Der langjährige FSV-Macher wechselt in die Energiewirtschaft und trifft mit Ex-FSV-Vorstand Frank Fischer auf einen alten Weggefährten.

Zehn Jahre im Dienst des FSV Zwickau haben David Wagner geschlaucht. Jetzt sucht der 44-Jährige eine neue Herausforderung.
Zehn Jahre im Dienst des FSV Zwickau haben David Wagner geschlaucht. Jetzt sucht der 44-Jährige eine neue Herausforderung.  © Picture Point/Gabor Krieg

"Wir gründen eine gemeinsame Firma für erneuerbare Energien. Auf diese Herausforderung freue ich mich. Wir wollen dort die Werte einbringen, die den FSV stark gemacht haben: Vertrauen, Zuverlässigkeit, Einsatz und Seriosität", berichtet Wagner.

Er selbst lebte diese Werte im Verein über zehn Jahre vor. Doch irgendwann war der Docht nahezu runtergebrannt: "Es ist eine ganz tolle Zeit gewesen, die enorm kräftezehrend war, ohne dass es der Außenstehende mitbekam. Das betrifft die Arbeit im Verein, mit den Medien, die Transferpolitik und vor allem die tägliche Betreuung der Mannschaft und des kompletten Trainer- und Betreuerstabs."

Wagner zog für sich selbst den Schlussstrich: "Am Ende habe ich festgestellt, dass ich auch nur ein Mensch bin. Eigentlich hatte ich einen Vertrag bis 2020, aber ich habe die Verschleißerscheinungen gespürt und musste eine Veränderung herbeiführen."

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Vier besonders intensive Jahre lagen da hinter ihm. Im ersten ging es um den Drittligaaufstieg, danach dreimal um den Klassenerhalt in der 3. Liga. Dem wurde alles untergeordnet. Manchmal auch persönliche Umgangsweisen.

Ende November gab der Verein zu, das ursprüngliche Sportbudget in Höhe von zwei Millionen Euro um 600.000 Euro erhöht zu haben. Das entstandene Loch wurde erst im Zuge der Nachlizenzierung gestopft. Zwischen den Zeilen wurde in den offiziellen Mitteilungen der sportliche Bereich vors Loch geschoben. Von rot-weißer Familie, die sich im Erfolgsfall gerne für ihre Einheit feiern lässt, war da wenig zu lesen.

Am Ende sprach das Ergebnis für sich. Platz sieben - noch vor Kaiserslautern, Uerdingen und Braunschweig! Wagner: "Wir dienen alle dem Verein, dem habe ich stets alles untergeordnet. Dankenswerterweise ist alles so aufgegangen, wie wir uns das gemeinsam vorgestellt haben."

Frank Fischer
Frank Fischer  © p.p./Sven Sonntag
Ein emotionaler Moment: FSV-Sportchef David Wagner drückt Toni Wachsmuth nach dessen letzten Drittliga-Spiel gegen Münster ganz fest an sich. Wachsmuth wird Wagners Nachfolger - beide haben den Verein über eine lange Zeit geprägt.
Ein emotionaler Moment: FSV-Sportchef David Wagner drückt Toni Wachsmuth nach dessen letzten Drittliga-Spiel gegen Münster ganz fest an sich. Wachsmuth wird Wagners Nachfolger - beide haben den Verein über eine lange Zeit geprägt.  © Picture Point/Gabor Krieg

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