Neues Tomaten-Virus breitet sich aus! Wie gefährlich ist der Erreger?

Paris - Französische Behörden haben wegen eines für Tomatenpflanzen tödlichen Virus Alarm geschlagen.

Ein Landwirt pflegt Tomatenpflanzen in einem Gewächshaus in der Provinz Heibei im Norden Chinas.
Ein Landwirt pflegt Tomatenpflanzen in einem Gewächshaus in der Provinz Heibei im Norden Chinas.  © Mu Yu/Xinhua/dpa

Landwirte und Gärtner sind aufgerufen, nach der Bestätigung eines ersten Falls des ToBRFV-Virus (Tomato Brown Rugose Fruit Virus) auf einem Bauernhof im Nordwesten des Landes erhöhte Vorsicht walten zu lassen.

Der betroffene Betrieb im Département Finistère sei bis zur schnellstmöglichen Vernichtung der Pflanzen und der Desinfektion des Geländes geschlossen, teilte das französische Landwirtschaftsministerium mit.

ToBRFV wurde nach Angaben der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen erstmals 2014 in Israel und im folgenden Jahr in Jordanien entdeckt. In Deutschland trat das Virus nach Daten der Kammer erstmals im Herbst 2018 in mehreren Tomaten-Betrieben am Niederrhein auf.

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Nach erfolgreichen Maßnahmen in den Betrieben habe Deutschland im Juli 2019 Befallsfreiheit gemeldet. Zudem wurde das Virus unter anderem in Italien, den Niederlanden, Griechenland und Großbritannien registriert.

Jordan-Virus ist für den Menschen ungefährlich

Der auch Jordan-Virus genannte Erreger ist für Menschen ungefährlich. Das französische Landwirtschaftsministerium warnte am Mittwoch jedoch, dass die Verbreitung des Virus große wirtschaftliche Folgen für den Sektor haben könnte. Ist eine Pflanze mit dem Virus befallen, führt das zu ihrem Absterben. Auch befallene Tomaten können nicht mehr verkauft werden. Die einzige Lösung, um der Verbreitung des Virus entgegenzuwirken, ist die Pflanze zu zerstören.

Zudem sollten sich Gemüseproduzenten und -Gärtner nach dem Kontakt mit Tomatensamen, Früchten und Setzlingen sofort die Hände waschen, um die Krankheit nicht zu verbreiten. Die französische Agentur für Lebensmittelsicherheit Anses warnte Anfang Februar vor dem Virus. Demnach sind neben Tomaten auch Paprika und Chili anfällig für die Krankheit.

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