Nach verheerendem Brand: Nationalpark Böhmische Schweiz erwartet wieder Touristen

Prag/Hrensko - Nach dem verheerenden Waldbrand im vorigen Sommer bereitet sich der tschechische Nationalpark Böhmische Schweiz auf die Rückkehr der Touristen zum Saisonbeginn im Frühjahr vor.

Gästeführer Sven Czastka posiert in einem der Felslöcher in den Tyssaer Wänden (Tiské stěny) in der Böhmischen Schweiz.
Gästeführer Sven Czastka posiert in einem der Felslöcher in den Tyssaer Wänden (Tiské stěny) in der Böhmischen Schweiz.  © Michael Juhran/dpa-tmn

In der Wilden Klamm werde es dann wieder die Möglichkeit geben, an Kahnfahrten auf dem Flüsschen Kamnitz teilzunehmen, sagte Nationalparksprecher Tomas Salov am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur.

Der Nationalpark mit seiner einzigartigen Felslandschaft grenzt unmittelbar an die Sächsische Schweiz auf deutscher Seite.

Die bekanntere Edmundsklamm dürfte indes wegen der Gefahr von Steinschlägen geschlossen bleiben. Salov räumte ein, dass manches in der kommenden Saison noch ein Provisorium bleiben müsse, nachdem auf tschechischer Seite mehr als 1000 Hektar Wald abgebrannt waren.

Fahrerin klemmt sich beim Parken ein: Der Grund sind fast sechs Promille!
Tschechien Fahrerin klemmt sich beim Parken ein: Der Grund sind fast sechs Promille!

Doch es gibt auch gute Nachrichten: Das Prebischtor ist bereits wieder freitags und an Wochenenden für Besucher über einen Wanderweg aus Richtung Hrensko zugänglich. Die Felsenformation gilt als Wahrzeichen des Nationalparks.

Bei dem verheerenden Waldbrand im tschechischen Nationalpark Böhmische Schweiz nahe der Grenze zu Sachsen waren im vergangenen Sommer tausende Feuerwehrleute und Rettungskräfte im Einsatz.
Bei dem verheerenden Waldbrand im tschechischen Nationalpark Böhmische Schweiz nahe der Grenze zu Sachsen waren im vergangenen Sommer tausende Feuerwehrleute und Rettungskräfte im Einsatz.  © Hájek Vojtìch/CTK/dpa
Der Wind trug die Qualm-Schwaden des Großbrandes in der Böhmischen Schweiz kilometerweit bis in den Freistaat. Später griff das Feuer auch auf die Sächsische Schweiz über.
Der Wind trug die Qualm-Schwaden des Großbrandes in der Böhmischen Schweiz kilometerweit bis in den Freistaat. Später griff das Feuer auch auf die Sächsische Schweiz über.  © Hájek Vojtìch/CTK/dpa
Wochenlang waren die Feuerwehrleute in der Böhmischen und später auch in der Sächsischen Schweiz im Einsatz, um die Flammen zu löschen.
Wochenlang waren die Feuerwehrleute in der Böhmischen und später auch in der Sächsischen Schweiz im Einsatz, um die Flammen zu löschen.  © Hájek Vojtìch/CTK/dpa

Tschechische Polizei sucht weiter nach Verursachern des Waldbrands

Der Edmundsklamm (Edmundova soutěska) bleibt vorerst aus Sicherheitsgründen weiterhin geschlossen.
Der Edmundsklamm (Edmundova soutěska) bleibt vorerst aus Sicherheitsgründen weiterhin geschlossen.  © Michael Juhran/dpa-tmn

Der Gabrielensteig, der das Prebischtor mit dem Ort Mezni Louka verbindet, bleibt indes wegen der Gefahr umstürzender Bäume gesperrt.

Bis zum Beginn der Frühjahrssaison im April werde eine Alternativroute über den sogenannten Mühlenweg ausgeschildert, kündigte Salov an. Derzeit sei man in Verhandlungen mit der Regionsverwaltung in Usti (Aussig) über eine verstärkte Busverbindung, um Touristen von Hrensko direkt zu den Kahnfahrten in der Wilden Klamm zu bringen.

Die tschechische Polizei sucht weiter nach den mutmaßlichen Verursachern des Waldbrands, bei dessen Bekämpfung rund 6000 Feuerwehrleute aus dem ganzen Land eingesetzt waren. Eine große Zahl an Personen müsse verhört werden, sagte eine Sprecherin nach Angaben der Agentur CTK.

Vignetten-Irrsinn in Tschechien: Manche werden teurer, andere billiger, eine gibt's ganz neu
Tschechien Vignetten-Irrsinn in Tschechien: Manche werden teurer, andere billiger, eine gibt's ganz neu

Zudem würden die Ergebnisse von Gutachten abgewartet. Anhand von Satellitendaten stand bereits früh fest, dass das anfängliche Feuer in einem Tal unweit von Hrensko namens Malinovy dul (Himbeertal) ausgebrochen war. Dort hatten illegale Lagerfeuer bereits in der Vergangenheit für Brände gesorgt.

Bei ihren Ermittlungen dürften die Behörden auch auf Handydaten zurückgreifen.

Titelfoto: Michael Juhran/dpa-tmn

Mehr zum Thema Tschechien: