Inferno im Nationalpark: Jetzt jagt Tschechien die Brandstifter

Bad Schandau/Hrensko - Im Nationalpark Böhmische Schweiz gehen die Löscharbeiten voran. Innerhalb von 24 Stunden halbierten die Feuerwehrleute die Brandfläche auf 80 Hektar. Indes laufen die Vorbereitungen zur Brandursachenermittlung auf Hochtouren. Die Polizei leitete ein Strafverfahren wegen Gefährdung der öffentlichen Sicherheit ein.

Noch immer sind in der Böhmischen Schweiz 800 Kameraden im Einsatz.
Noch immer sind in der Böhmischen Schweiz 800 Kameraden im Einsatz.  © Feuerwehr

Als sicher gilt, dass der Großbrand im Malinovy dul (Himbeergrund), nahe Hrensko, ausbrach. Die Polizei hat zudem Hinweise auf den ungefähren Ort des Brandausbruchs, macht aber aus ermittlungstaktischen Gründen keine näheren Angaben. Das Ausbruchs-Gebiet gilt als gelöscht, doch ist es noch nicht zur Begehung freigegeben.

Untätig ist das Ermittlerteam aus Kripo und Feuerwehr deshalb nicht. "Wir erstellen derzeit eine Dokumentation zu dem Brand", so Feuerwehrsprecher Lukas Marvan. Dafür werden beispielsweise Luftaufnahmen gemacht.

Sobald der Himbeergrund freigegeben ist, "führen wir eine Tatortuntersuchung durch", so Polizeisprecher Daniel Vitek. Dabei werden auch Hunde zum Einsatz kommen, die "für die Suche nach Brandbeschleunigern ausgebildet sind". Nationalparksprecher Tomas Salov: "Wir haben Hoffnung, dass der oder die Täter gefunden werden, mit dem massiven Einsatz der Kripo."

Im Nationalpark werden Rohre für den nächsten Waldbrand verlegt!
Waldbrand Im Nationalpark werden Rohre für den nächsten Waldbrand verlegt!

Bis Ende der Woche, so hofft die Feuerwehr, soll der Brand auf böhmischer Seite gelöscht sein. 850 Kameraden waren gestern im Einsatz. Auf sächsischer Seite brannten am Dienstag noch rund 150 Hektar. Der Katastrophenalarm für Sebnitz wurde aufgehoben.

1000 Müsliriegel für die Feuerwehr

1000 Müsliriegel gestalteten die Kids aus den Neustädter ASB-Einrichtungen.
1000 Müsliriegel gestalteten die Kids aus den Neustädter ASB-Einrichtungen.  © ASB-Neustadt

Auch die Kleinsten wollen indes in der Sächsischen Schweiz einen Beitrag leisten. 1000 Kinder der Neustädter ASB-Einrichtungen haben 1000 Müsliriegel für die Einsatzkräfte gestaltet. Auf allen prangt die gleiche einfache Botschaft: "Danke".

Die Hort- und Kindergartenkinder schrieben die Botschaften auf die bunten Papiere, Krippenkinder drückten ihren Fingerabdruck darauf.

Die 1000 Riegel kamen in Bad Schandau in die Frühstückstüten der Feuerwehrmänner.

Titelfoto: Feuerwehr

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