Seit 2019 immer wieder auf der Flucht: Polizei stoppt Ferrari-Phantom

Tschechien - Haben tschechische Behörden ein Phantom geschnappt? Seit 2019 sorgt ein roter Sportwagen, der auf den ersten Blick wie ein Formel-1-Bolide anmutet, für Aufsehen auf Schnellstraßen bei Příbram, südlich von Prag. Wer am Steuer saß, wusste bislang niemand. Am Sonntag hatte das Katz-und-Maus-Spiel ein Ende.

Der Sportwagen sieht täuschend echt aus, ähnelt einem Ferrari aus der Formel 1 - und klingt auch so!
Der Sportwagen sieht täuschend echt aus, ähnelt einem Ferrari aus der Formel 1 - und klingt auch so!  © Montage: Screenshots/X/@MigueluVe

Zeugen meldeten sich morgens bei der Polizei und gaben an, das Auto im Ferrari-Design (bei dem es sich um einen Wagen aus der Formel 2 mit V8-Motor und mehr als 600 PS handeln dürfte) an einer Tankstelle sowie auf der Autobahn D4 gesehen zu haben.

Bei den Beamten schrillten sofort die Alarmglocken. Mehrere Streifenwagen und sogar ein Hubschrauber machten sich auf den Weg. Sollte das "Formel-Phantom" endlich geschnappt werden?

In der Gemeinde Buk schlugen die Herzen der Ermittler plötzlich schneller: Sie hatten den roten Boliden samt Fahrer aufgespürt. Wie Novinky.cz berichtete, hatte der allerdings keine Lust auf Polizei, nahm Reißaus und wollte sich in eine sichere Grundstückseinfahrt retten.

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Die Einsatzkräfte ließen aber nicht locker, hefteten sich an sein Heck und kesselten ihn ein. Was folgte, war ein Streit mit der Polizei, denn der Fahrer weigerte sich partout, aus seinem Flitzer zu steigen. Ausweisen wollte er sich ebenso wenig.

Hobby-Rennfahrer aus Tschechien muss mit Fahrverbot rechnen

Die Polizei veröffentlichte Aufnahmen, die den 51-Jährigen mit seinem Rennwagen auf der Autobahn zeigen.
Die Polizei veröffentlichte Aufnahmen, die den 51-Jährigen mit seinem Rennwagen auf der Autobahn zeigen.  © Screenshot/X/@PolicieCZ

Am Ende musste der Tscheche trotzdem klein beigeben und seinen Boliden verlassen. In Rennkleidung und mit Helm sei der Mann zur Dienststelle gebracht worden, so Polizeisprecherin Michaela Richterová.

Dort sollte sich herausstellen, dass es sich bei dem Phantom um einen 51-Jährigen handelt.

Laut Richterová werde nun geprüft, ob genau jener Mann seit 2019 auf tschechischen Autobahnen die PS-Muskeln spielen lässt. Der 51-Jährige habe sich bislang geweigert, Auskunft zu geben.

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Eine Strafe wartet trotzdem auf ihn. Immerhin war der Hobby-Rennfahrer ohne Kennzeichen, Scheinwerfer und Blinker unterwegs. Neben einem Fahrverbot drohe eine Geldstrafe in Höhe von mehreren tausend tschechischen Kronen (1000 Kronen sind umgerechnet etwa 41 Euro).

Titelfoto: Montage: Screenshots/X/@MigueluVe

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