Typ glaubt, er sei ein vor 25 Jahren entführtes Kind: Festnahme!

Livonia (USA) - Ein Mann ging zur Polizei, weil er glaubte, vor 25 Jahren entführt worden zu sein.

So sah der vermisste D'Wan Sims 1994 aus.
So sah der vermisste D'Wan Sims 1994 aus.  © National Center for Missing & Exploited Children

D'Wan Sims verschwand vor 25 Jahren im Alter von vier Jahren völlig spurlos. Seine Mutter behauptete, mit ihm in der Wonderland Mall in Livonia einkaufen gewesen zu sein.

Doch auf Überwachungskameras war der junge nicht einmal zu sehen. Nur die Mutter tauchte in den Videoaufzeichnungen mehrfach auf.

Laut Local 4 Detroit kamen damals Zweifel auf, ob die Mutter wirklich die Wahrheit sagte.

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Doch nun eine Wendung in dem jahrelangen Vermisstenfall: Am Mittwoch, auf den Tag genau 25 Jahre nach dem Verschwinden, betrat ein Mann eine Polizeiwache und wollte eine DNA-Probe abgeben, um überprüfen zu lassen, ob er D'Wan Sims sei.

Die Beamten kamen der Bitte nach. Die Erzählungen des unbekannten Mannes klangen glaubwürdig und es bestand wirklich die Wahrscheinlichkeit, dass er es sein könnte.

Unbekannter nahm Kontakt zur Mutter des Vermissten auf

Der Unbekannte soll auch zuvor die Mutter des Vermissten auf Facebook kontaktiert haben. Sie hat jedoch Zweifel daran, dass er ihr Kind sei.

So soll die irritierte Frau den unbekannten Mann nach dem Geburtstag von D'Wan Sims und Muttermalen gefragt haben, alles Informationen, die nur der echte D'Wan haben könnte. Doch dieser Mann hatte keine Antworten auf die Fragen. Die Frau blockierte ihn daraufhin auf dem Messengerdienst.

Indes wurde die DNA-Probe im Polizeilabor ausgewertet. Was die Beamten herausfanden, machte sie fassungslos.

Polizei verhaftete den "Vermissten" sofort

So könnte D'Wan Sims heute aussehen.
So könnte D'Wan Sims heute aussehen.  © National Center for Missing & Exploited Children

Die Polizisten fanden in ihrer Datenbank ein Ergebnis für den Mann, der sich als D'Wan Sims ausgab. Doch es war nicht der vermisste Junge.

Sie fanden heraus, dass es sich bei dem Mann um Brian Michael Rini handelt, berichtete Fox News. Er soll sich bereits im April als ein anderes seit einigen Jahren vermisstes Kind ausgegeben haben.

Die Behörden sagten zu dem Fernsehsender, Rini habe ihnen mitgeteilt, dass er Entführern entkommen sei, die ihn sexuell missbraucht hätten.

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Das FBI wurde in dem Fall aber misstrauisch, weil der Mann keine Fingerabdrücke geben wollte. Auch damals sorgte ein DNA-Test für Klarheit.

Brian Michael Rini wurde im März aus der Haft entlassen. Er saß wegen Einbruch und Vandalismus für ein Jahr lang ein. Schon im Gefängnis wurde dokumentiert, dass sich der Mann häufig Geschichten ausgedacht habe.

Damals kam auch heraus, dass er sich schon zwei Mal als jugendliches Opfer des Sexhandels ausgegeben hatte. Dem war aber nicht so.

Der kuriose Grund für seine andauernden Lügen: Er wollte vor seiner Familie fliehen!

Im nächsten Jahr muss er sich vor Gericht wegen verschärften Identitätsdiebstahls und Lügen gegenüber FBI-Agenten verantworten.

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