Drogen-Trucker hinterlässt Spur der Verwüstung auf Sachsens Autobahnen: Erst auf der A17 ist Schluss

Leipzig/Dresden - Ein berauschter Trucker (32) aus Tschechien lieferte sich in der Nacht zum Donnerstag eine wüste Verfolgungsjagd über Sachsens Autobahnen. Auf der A17 bei Dresden war dann Ende Gelände - der 40-Tonner landete im Straßengraben.

Von Leipzig bis nach Dresden und in den Straßengraben: Ein Trucker aus Tschechien lieferte sich mit der Polizei eine wilde Verfolgungsjagd über die sächsischen Highways.
Von Leipzig bis nach Dresden und in den Straßengraben: Ein Trucker aus Tschechien lieferte sich mit der Polizei eine wilde Verfolgungsjagd über die sächsischen Highways.  © Roland Halkasch

Wie die Polizeidirektion Leipzig gegenüber TAG24 mitteilte, sorgte ein 32-jähriger Tscheche in der Nacht zum Donnerstag für Chaos auf mehreren sächsischen Autobahnen.

Zunächst wurde der Mann auf der A38 bei Leipzig beobachtet, wie er gegen 1.55 Uhr eine Leitplanke touchierte. Als die Polizei ihn am Dreieck Parthenaue anhalten wollte, wurde es rabiat.

Statt auszusteigen, gab der Trucker ordentlich Gas, rammte mit seinen 40-Tonner den Streifenwagen und rauschte über die A14 davon. Die Polizei hinterher.

Auf der A4 landete er zum ersten Mal im Straßengraben - er fuhr auf der Felge weiter

Nach einem kurzem Intermezzo im Straßengraben fuhr der 32-Jährige einfach auf der Felge weiter.
Nach einem kurzem Intermezzo im Straßengraben fuhr der 32-Jährige einfach auf der Felge weiter.  © Roland Halkasch

Während Polizisten dem Chaos-Truck folgten, warnten andere Beamten die nachfolgenden Verkehrsteilnehmer, sorgten so für den nötigen Sicherheitsabstand zum wildgewordenen Lasterfahrer. Mussten sie auch, denn der 32-Jähriger war nur noch bedingt fahrtüchtig.

Mit überhöhter Geschwindigkeit raste er über die Autobahn. Dabei nutzte er die "gesamte Breite der Fahrbahn" und berührte wiederholt die Leitplanke, erklärte eine Polizeisprecherin. "Er konnte die Fahrspur nicht halten."

Am Dreieck Nossen, fuhr er mit seinem Volvo-Truck dann auf die A4 weiter in Richtung Dresden. Bei Kilometer 20,5 landete er zum ersten Mal im Straßengraben, machte sich den Reifen kaputt und verlor Fahrzeugteile.

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Unfall A17 Truck kommt von der Fahrbahn ab: Aufwendige Bergung mit Kran

Das Malheur hinderte den 32-Jährigen aber nicht daran seine Fahrt fortzusetzen: Er fuhr einfach auf der Felge ohne Reifen weiter - trotz erheblichen Funkenflugs. Die Polizei blieb dran.

Am Dreieck Dresden-West fuhr der Trucker schließlich auf die A17 auf und wollte wohl nach Tschechien weiter.

Der Fahrer war auf Kokain und Amphetamin, seinen Führerschein ist er los

Der Truck hatte Erdbeeren geladen - Der Fahrer Drogen.
Der Truck hatte Erdbeeren geladen - Der Fahrer Drogen.  © Roland Halkasch

Kurz vor der Abfahrt Dresden-Prohlis, an Kilometer 15,2 war dann gegen 3.25 Uhr aber endgültig Schluss: Der Trucker fuhr mit Schrittgeschwindigkeit in den Straßengraben und blieb stehen.

Er "ergab" sich. Seine Fracht: Erdbeeren.

Vor Ort führten die Beamten einen Drogenschnelltest durch. Ergebnis: Der Tscheche war berauscht, hatte Amphetamine und Kokain intus. Er kam zur Blutentnahme ins Krankenhaus und wurde vorläufig festgenommen.

Der Drogen-Trucker wird sobald wohl keinen Truck mehr steuern dürfen: Noch vor Ort wurde sein Führerschein sichergestellt. Er wird sich wegen verschiedener Delikte verantworten müssen.

Zwei Polizisten kamen mit leichten Verletzungen in medizinische Behandlung.

Informationen zum wohl erheblichen Sachschaden liegen noch nicht vor. Der Truck mit tschechischem Nummernschild wurde wenig später von einem Spezialunternehmen abgeschleppt. Der Verkehr wurde am liegengebliebenen Laster vorbeigeleitet. Nach 30 Minuten war die Autobahn wieder voll befahrbar.

Insgesamt dauerte die ganze Verfolgungsjagd rund anderthalb Stunden, mehr als 100 Kilometer Strecke wurden gemacht.

Erstmeldung, 2. März, 09:55 Uhr; Update, 11.11 Uhr.

Titelfoto: Montage: Roland Halkasch

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