Tödlicher Unfall auf A20: Tragen Polizisten Mitschuld?

Lübeck/Wismar - Die Staatsanwaltschaft Lübeck prüft nach einem Unfall mit zwei Toten auf der A20 bei Wismar jetzt die Mitschuld von zwei Polizeibeamten aus Schleswig-Holstein.

Die Leuchtschrift "Unfall" ist auf dem Dach eines Streifenwagens der Polizei zu sehen. (Symbolfoto)
Die Leuchtschrift "Unfall" ist auf dem Dach eines Streifenwagens der Polizei zu sehen. (Symbolfoto)  © Carsten Rehder/dpa

Es wird geprüft, ob sie auf fahrlässige Weise einen 28-Jährigen aus dem brandenburgischen Kreis Barnim kontrolliert und dadurch den Auffahrunfall mitverschuldet haben könnten, wie eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft am Mittwoch sagte. Die Beschuldigten hätten sich noch nicht zu den Vorwürfen geäußert. Zuvor hatte die "Rostocker Ostsee-Zeitung" darüber berichtet.

In einem Vermerk an ihre Dienststelle hätten sie dargelegt, dass der 28-Jährige bei einer Kontrolle auf einem Rastplatz bei Lübeck einen Atemalkoholtest abgelehnt hatte. In der Folge seien drei Luft-Messungen in der Nähe des Mannes genommen worden, die keine Alkoholisierung gezeigt hätten. Im Auto sei auch kein Alkohol gewesen.

Der Fahrer habe außerdem keine Ausfallerscheinungen gezeigt, eine klare Wortwahl gehabt und gesagt, dass er 48 Stunden nicht geschlafen hat. Die Polizisten hätten daraufhin angeordnet, dass er eine Ruhepause einlegen soll.

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Nur eine Stunde später soll der 28-Jährige dann auf einen Wagen aus Mecklenburg-Vorpommern aufgefahren sein. In diesem starben der 45-jährige Fahrer und eine 19-jährige Beifahrerin. Ein weiterer Insasse wurde schwer verletzt. Beim mutmaßlichen Unfallverursacher wurde ein Atemalkohol von 2,1 Promille gemessen.

Er selbst blieb unverletzt. Gegen ihn wird wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung ermittelt.

Titelfoto: Carsten Rehder/dpa

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