Poltnitz - Schwerer Unfall auf der A24! Am Freitag ist ein Lkw auf der Autobahn bei Poltnitz (Mecklenburg-Vorpommern) auf die Seite gestürzt. Doch von der darauffolgenden Vollsperrung wollten sich die Reisenden nicht die Laune verderben lassen. Ein TAG24-Reporter erlebte den Crash und die überraschend relaxten Wartenden aus nächster Nähe mit.
Der Sattelzug kam aus noch ungeklärter Ursache um kurz nach 16 Uhr zwischen den Anschlussstellen Suckow und Parchim nach rechts von der Fahrbahn ab.
Als der Fahrer (23) gegenlenken wollte, geriet der Lastwagen ins Schleudern und stürzte schließlich auf die Seite - dabei blieb er quer über beide Fahrstreifen liegen.
Der Fahrer erlitt nach ersten Informationen einen Schock, außerdem bestand der Verdacht auf ein Schädel-Hirn-Trauma.
Die A24 musste in Fahrtrichtung Hamburg komplett für den Verkehr blockiert werden. Zahlreiche Reisende saßen stundenlang fest.
Doch viele Stau-"Insassen" nahmen die Situation gelassen hin.
Autofahrer lassen sich trotz des Staus nicht die Laune verderben
"Ich bin voll relaxt, was soll man machen. Hauptsache der Fahrer ist nicht schwer verletzt", sagte Sven V. (47), der eigentlich auf dem Weg in den Kurzurlaub in Schwerin war, gegenüber TAG24.
"Wir sind mit dem Wohnmobil unterwegs, haben Getränke und Essen dabei. Das haben wir schon mit anderen geteilt", berichteten Ulli M. (55, l.) und Carsta S. (57) vor Ort. "Wir müssen morgen früh um 9 Uhr die Fähre nach Sylt schaffen. Das sollte hinhauen, also sind wir ganz entspannt. Es hätte für die Leute hier viel schlimmer ausgehen können."
So viel positives Denken - und das trotz stundenlangem Stillstand! Einige Camper holten ihre Campingstühle raus, genossen die Abendsonne, andere schnappten sich ihre E-Scooter und rollten über den Standstreifen.
Es war gar von einer "ausgelassenen Stimmung" die Rede - natürlich nur in dem Wissen, dass der Laster-Fahrer nicht lebensbedrohlich verletzt wurde.
A24-Unfall: Bergung zieht sich bis weit nach Mitternacht
Für die Bergung des verunglückten Lasters wurde indes ein Kran aus Schwerin zum Unfallort gefahren. Am frühen Abend konnte allmählich mit der Arbeit begonnenen werden.
Die Polizei hatte unterdessen gegen 19 Uhr damit begonnen, den Stau vom Ende an abzuleiten. Erst in der Nacht konnte die Autobahn schließlich wieder für den Verkehr freigegeben werden.
Der entstandene Sachschaden wird auf rund 150.000 Euro geschätzt. Die Polizei hat die Ermittlungen zur Unfallursache aufgenommen.
Eine Überprüfung der Fahrtüchtigkeit des Fahrers ergab keine Auffälligkeiten hinsichtlich eines Konsums von alkoholischen Getränken oder Betäubungsmitteln.
Erstmeldung: 16. Mai, 16.31 Uhr. Aktualisiert: 17. Mai, 7.25 Uhr