Gefährliche Serie auf A1 und A7: Unbekannte werfen wiederholt Gegenstände von Brücken
Hamburg - In mehreren Landkreisen in Nordniedersachsen kam es in der Nacht auf Dienstag sowie in der Nacht auf Mittwoch zu einer Serie gefährlicher Vorfälle auf den Autobahnen A1 und A7. Unbekannte warfen in mehreren Fällen Teile von Baustellenabsicherungen und sogar einen Baumstamm auf die Fahrbahn, wodurch zahlreiche Fahrzeuge beschädigt wurden. Die Polizei hat eine Sonderkommission eingerichtet.
Alles in Kürze
- Unbekannte werfen Gegenstände von Brücken auf A1 und A7.
- 13 Fahrzeuge beschädigt, keine Verletzten.
- Baumstamm auf A7 bei Soltau geworfen, Transporterfahrer unverletzt.
- Polizei vermutet Zusammenhang zwischen Vorfällen.
- Ermittlungen wegen versuchten Tötungsdelikts und gefährlichen Eingriffs.

In der Nacht auf den 3. Juni meldeten sich nach Angaben der Polizei insgesamt 13 Autofahrer, deren Fahrzeuge im Bereich Seevetal-Klein Moor (Landkreis Harburg) durch von einer Brücke geworfene Gegenstände beschädigt wurden.
Es handelte sich unter anderem um Füße von Baustellenbaken und einem Verkehrsschild. Menschen wurden nicht verletzt.
Ein besonders schwerer Vorfall ereignete sich auf der A7 bei Soltau im Heidekreis: Dort wurde ein großer Baumstamm von einer Brücke bei Abelbeck auf die Straße in Richtung Hannover geworfen.
Ein 33-jähriger Transporterfahrer konnte dem Hindernis nicht mehr ausweichen und kollidierte frontal mit dem Baumstamm. Wie durch ein Wunder blieb auch hier der Fahrer unverletzt.
In dem speziellen Fall ermittelt die Polizeiinspektion Heidekreis wegen eines versuchten Tötungsdelikts und eines gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr.
Die Polizei geht inzwischen von einem Zusammenhang zwischen den Vorfällen aus

Die jüngsten Taten ereigneten sich in der Nacht auf Mittwoch gegen 23.10 Uhr auf der A1 im Landkreis Rotenburg (Wümme) zwischen den Anschlussstellen Bockel und Stuckenborstel.
Unbekannte warfen dort erneut Teile einer Baustellenabsperrung - darunter nicht reflektierende Kunststoffelemente - von einer Brücke auf die Fahrbahn.
Acht Fahrzeuge wurden nach Angaben der Polizei in Höhe der Ortschaft Reeßum beschädigt und mussten abgeschleppt werden. Verletzt wurde auch hier zum Glück niemand.
Die Polizei geht inzwischen von einem Zusammenhang zwischen den Vorfällen aus.
Die Ermittlungen führt der Zentrale Kriminaldienst der Polizeiinspektion Heidekreis, der unter der Telefonnummer 05191-93800 Hinweise zu verdächtigen Personen oder Fahrzeugen entgegennimmt.
Die Hintergründe der Taten sind noch unklar. Ob gezielt auf Fahrzeuge geworfen wurde, ist Gegenstand der laufenden Ermittlungen. Die Polizei bittet aufgrund der erhöhten Gefährdungslage um erhöhte Aufmerksamkeit im Bereich von Autobahnbaustellen und Brücken.
Titelfoto: JOTO