Unfall auf A9: Keine Rettungsgasse, Einsatzkräfte mussten zur Unfallstelle laufen!

Schkeuditz - Am Montagmorgen ist auf der A9 bei Schkeuditz ein 19-Jähriger mit seinem Transporter umgekippt. Die Rettungskräfte eilten zur Hilfe, hatten es aber alles andere als leicht, zur Unfallstelle zu gelangen!

Der Transporter des 19-Jährigen war auf die Fahrerseite gekippt. Der junge Mann wurde leicht verletzt.
Der Transporter des 19-Jährigen war auf die Fahrerseite gekippt. Der junge Mann wurde leicht verletzt.  © LausitzNews/Erik-Holm Langhof

Wie die Leipziger Polizei berichtete, war der junge Mann gegen 7 Uhr auf der A9 in Richtung München unterwegs gewesen, als er aus ungeklärter Ursache zwischen Wiedemar und dem Schkeuditzer Kreuz von der Fahrbahn abkam.

Der Transporter kippte nach links um und kam auf beiden Fahrspuren zum Stillstand. Der Fahrer erlitt leichte Verletzungen und musste in ein Krankenhaus gebracht werden.

Bis es dazu kommen konnte, mussten sich die Einsatzkräfte erst zur Unfallstelle vorkämpfen. Alle anderen Verkehrsteilnehmer hatten nämlich keine Rettungsgasse gebildet!

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"Kurzerhand sind wir ausgestiegen und zu viert - drei Feuerwehrleute und eine Rettungsdienstmitarbeiterin - drei Kilometer durch den Stau gelaufen, um zur Unfallstelle zu gelangen", beschrieb Wolfgang Wenzel, der Gemeindewehrleiter der Feuerwehr in Wiedemar die Situation von vor Ort.

Als die anderen Einsatzkräfte im Fahrzeug weiter versuchten, die Unfallstelle zu erreichen, seien diese beleidigt und bedroht worden.

Polizei sensibilisiert für das Thema Rettungsgasse

Hinter der Unfallstelle staute sich der Verkehr. Für die Einsatzkräfte der Feuerwehr gab es kein Durchkommen.
Hinter der Unfallstelle staute sich der Verkehr. Für die Einsatzkräfte der Feuerwehr gab es kein Durchkommen.  © LausitzNews/Erik-Holm Langhof

Die Polizei Leipzig findet für den Vorfall klare Worte. "Das Bilden einer Rettungsgasse kann im schlimmsten Fall Leben retten. (...) Sie soll dazu dienen, dass Fahrzeuge der Feuerwehr, des Rettungsdienstes und der Polizei schnellstmöglich zum Einsatzort kommen. Dies gilt auch, wenn Fahrzeuge auf Autobahnen, im Bereich von Baustellen oder mehrspurigen Außerortsstraßen nur Schrittgeschwindigkeit fahren", warnte die Behörde eindringlich.

Erst knapp eine Dreiviertelstunde nach dem Unfall konnten alle Fahrzeuge der Einsatzkräfte zur Unfallstelle durchdringen. Die A9 musste für über eine Stunde voll gesperrt werden, es bildete sich kilometerlanger Stau. Das verunfallte Fahrzeug wurde abgeschleppt, der Sachschaden ist noch nicht bezifferbar.

Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen - auch gegen die Autofahrer, die sich beleidigend gegen die Einsatzkräfte geäußert hatten.

Titelfoto: LausitzNews/Erik-Holm Langhof

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