Vier Tote und 35 Verletzte bei Flixbus-Unfall nahe Leipzig: Sperrung der A9 ist aufgehoben

Wiedemar - Am Mittwoch musste die A9 in Richtung München voll gesperrt werden. Ein Flixbus war von der Fahrbahn abgekommen und in den Graben gekippt. Wenig später bargen die Rettungskräfte viele Verletzte und mehrere Todesopfer.

Der Verkehr staute sich am Mittwoch auf der A9 bei Leipzig.
Der Verkehr staute sich am Mittwoch auf der A9 bei Leipzig.  © News5/Grube

Wie Polizeisprecherin Therese Leverenz TAG24 bestätigte, ereignete sich im Bereich zwischen Wiedemar und dem Schkeuditzer Kreuz gegen 9.45 Uhr ein schwerer Unfall.

Bei dem Unfallfahrzeug handelt es sich um einen Flixbus. Er war aus bisher unbekannter Ursache nach rechts von der Fahrbahn abgekommen, durch ein Wäldchen gerauscht und auf die Seite gekippt.

Wie die Polizei am Abend mitteilte, war der Bus mit 54 Personen an Bord (darunter zwei Fahrer im Alter von 53 und 62 Jahren) auf dem Weg von Berlin nach Zürich. Zunächst hieß es, dass mindestens fünf Menschen bei dem Crash ums Leben kamen. Am Abend korrigierte die Polizei ihre Angaben jedoch. Demnach befinde sich eine zunächst als verstorben gemeldete Person aktuell im lebensbedrohlichen Zustand.

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Insgesamt seien 29 Personen leicht und sechs weitere schwer verletzt worden. Die Verletzten wurden zunächst in einem Notfallzelt vor Ort versorgt, später in umliegende Krankenhäuser gebracht. Diese waren bereits am Morgen alarmiert worden, um sowohl Operationssäle als auch Diagnostikräume vorzubereiten.

Die Polizei hat bereits Ermittlungen in dem Fall aufgenommen. "Nach unseren bisherigen Erkenntnissen war kein weiteres Fahrzeug an dem Unfall beteiligt", erklärte Polizeisprecherin Susanne Lübcke gegenüber TAG24.

Dutzende Einsatzkräfte waren im Einsatz.
Dutzende Einsatzkräfte waren im Einsatz.  © Jan Woitas/dpa

Flixbus zeigt sich betroffen - Verkehr rollt wieder

Mehrere Hubschrauber kamen zum Unfallort.
Mehrere Hubschrauber kamen zum Unfallort.  © Jan Woitas/dpa

Rund 80 Polizisten sowie Rettungskräfte aus Nordsachsen waren vor Ort im Einsatz, um den Menschen zu helfen. Hinzu kamen mehrere Rettungshubschrauber.

Die Polizei hat für die Fragen von Angehörigen sowie Zeugenhinweise zum Unfallhergang eine eigene Hotline unter der Nummer 034196646666 eingerichtet.

Kurz nach dem Unfall in Fahrtrichtung München knallte es dann auf gleicher Höhe der A9 in Richtung Berlin: Auch hier hatte sich laut der Polizei ein Unfall ereignet, sodass Rettungsfahrzeuge alarmiert werden mussten.

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Beide Richtungsfahrbahnen der A9 mussten am Mittwochvormittag also stundenlang voll gesperrt werden. Der Verkehr in Richtung Berlin begann dann kurz nach 14 Uhr wieder langsam zu rollen. Am späten Nachmittag begann die Bergung des Unfallbusses. Dazu kam ein Bergekran zum Einsatz. Die Vollsperrung der A9 in Richtung München wurde gegen 21.30 Uhr aufgehoben.

Flixbus zeigte sich unterdessen betroffen. "Unsere Gedanken sind bei allen von diesem Unfall Betroffenen und ihren Angehörigen", so ein Sprecher am Mittag.

Zahlreiche Politiker wie Sachsens Innenminister Armin Schuster (62, CDU) drückten ebenfalls ihr Beileid aus.

Armin Schuster (62, CDU) sprach vor Ort mit den Einsatzkräften.
Armin Schuster (62, CDU) sprach vor Ort mit den Einsatzkräften.  © News5/Grube
Der Flixbus kippte um und landete im Graben.
Der Flixbus kippte um und landete im Graben.  © News5/Grube
Am späten Nachmittag begann die Bergung des Busses.
Am späten Nachmittag begann die Bergung des Busses.  © Sebastian Willnow/dpa

Erstmeldung um 10.28 Uhr; zuletzt aktualisiert um 23.11 Uhr.

Titelfoto: Sebastian Willnow/dpa

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